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HOCHHAUS DRAMA#

Herrengasse
Das erste Hochhaus Wiens

Glanz und Gloria war vorbei, denn ab 1918 regierten in Wien die Sozialdemokraten. Und sie wollten Wien modern gestalten und dazu gehörten nach ihrer Ansicht – Hochhäuser. Bereits nach Abtragung des Bürgerversorgungshauses wollte man einen Wolkenkratzer dort entstehen lassen. Doch andere kamen ihnen zuvor mit dem ersten Hochhaus in der Herrengasse, mit dem man 1932 Wien beglückte. Dafür musste das Liechtenstein Palais geopfert werden und zugleich der berühmte Bösendorfer Saal der im Palais untergebracht war.

Die Bauweise des Hochhauses in der Herrengasse war noch etwas zurückhaltend und beeinflusste das Stadtpanorama noch nicht so sehr.

Anders verhielt es sich beim Bau des Ringturmes 1955, dieser ragt bereits auffallend aus dem harmonischen Häusermeer empor. Noch dazu wurde ein Platz gewählt der ihm eigentlich nicht zusteht. Die Ringstraße.

Bald darauf, im Jahr 1957, kam auf dem Matzleinsdorfer Platz ein 20 Stock hohes schmuckloses Hochhaus hinzu. Und hier spielte sich ein Drama ab, das in der Chronik dieses Baues nicht erwähnt wird, die unliebsame Geschichte wird ganz einfach verheimlicht.

Das Familiendrama spielte sich im Jahr 1959 ab. In Favoriten kam es zwischen den Eheleuten wegen der Tochter zum Streit. Der Stiefvater war mit dem Lebenswandel der Stieftochter, einer Schülerin, nicht einverstanden, die mit einem Burschen aus der Nachbarschaft liiert war. Diese Freundschaft wollte der Arbeitslose unterbinden. Die Mutter hatte nichts dagegen, dass die Tochter mit dem Freund Pfingsten verbringen wollte. Doch der Stiefvater, der sogar die Freizeit der Tochter bespitzelte war strickte dagegen. Durch den Krieg gezeichnet, war er sehr leicht reizbar und neigte zu unberechenbaren Zornesausbrüchen. Immer wieder kam es daher zu Konflikten.

So auch am Sonntag, dem Muttertag. Es war geplant, die Mutter des Vaters zu besuchen, doch das Mädchen wollte nicht mitkommen. Die Mutter erfüllte den Wunsch ihrer Tochter und das hatte böse Folgen.

Der Stiefvater schickte die Tochter um 18 Uhr um Zigaretten, sie kam erst um 19 Uhr 15 zurück und begegnete dem Vater der sie aufforderte drei Kinokarten zu kaufen. Sie verließ neuerlich den Gemeindebau ohne die Wohnung der Eltern zu betreten.

Um 20 Uhr kam die Schülerin mit den Kinokarten nach Hause und bemerkte, dass der Stiefvater eben die Wohnung verließ, jedoch ohne in Begleitung ihrer Mutter. Das fand sie seltsam.

Kaum in der Wohnung angelangt, wunderte sie sich, dass sie nicht von ihrer Mutter empfangen wurde und hielt Nachschau wo sie sein könnte. Sie betrat das Schafzimmer trat an das Bett heran, schlug die Bettdecke zurück und entdeckte die Blut überströmte Leiche ihrer Mutter. Entsetzt lief sie zur Nachbarin, die die Polizei verständigte. Diese stellte dann fest, dass der Mörder mit seinem Auto weggefahren war. Die Funkstreife wurde alarmiert die in ganz Wien nach dem Auto zu suchen begann, doch diese Aktion war bald beendet.

Niemand beachtete den Mann der die Terrasse des Matzleinsdorfer Hochhaus betrat und niemand bemerkte wie er sich über die Brüstung schwang und sich 19 Stockwerke tief fallen ließ, wo die Polizei dann die zerschmetterte Leiche vorfand nach dem Mann den sie gesucht hatten.

Die zur Vollwaise Gewordene war eine meiner Mitschülerinnen.

https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/HOCHHAUS_DRAMA