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VOTIVKIRCHE#

Während der letzten Anwesenheit des Erzherzog Ferdinand Max in Wien ist bekanntlich die Frage über den Bauplatz und die Zeit der Grundsteinlegung zur definitiven Entscheidung gekommen. Die Feier der Grundsteinlegung sollte am 24. April 1856 vor sich gehen, um das bedeutungsvolle Fest mit dem Jahrestag der Vermählung Ihrer Majestäten in Verbindung zu bringen, Es sind daher auch großartige Vorbereitungen getroffen worden, um die Feier in würdiger Weise zu begehen.

Votivkirche
Grundsteinlegung

Der Grundstein wird gegenüber dem zukünftigen Hauptportal am äußersten Punkt der Chorseite der Kirche gelegt werden.

Der Grundstein für die Votivkirche war ein ganz besonderer, denn er kam aus Jerusalem. Es wurde schon mehrmals erwähnt, dass ein junger Architekt, Herr Endlicher den die k. k. Regierung wegen des Baues eines Pilgerhauses nach Jerusalem sandte, den Auftrag übernahm, in Jerusalem den Stein brechen zu lassen und denselben mit möglichster Beschleunigung hierher zu senden, damit er bei der feierlichen Grundsteinlegung verwendet werden könne. Durch die eifrige Mitwirkung des k. k., österr. Konsuls Herrn von Pizzamano, und des hochwürdigen Kustos gelang es am nächsten Tag nach Ankunft Endlicher ans Werk zu schreiten und eine Auswahl zu treffen.

Nach wenigen Tagen war der Stein gebrochen, bearbeitet und verpackt, so dass für den Transport hinlänglich Zeit übrig blieb. Der Stein ist nach dem Urteil der Sachverständigen ein Prachtstück, bestehend aus einer gehöhlten Unterlage und einem Deckstein. Er ist einer unterirdischen, im Besitz der Katholiken befindlichen Grotte am Ölberg, zunächst der Grabeskirche Mariens und des Gartens Gethsemane, entnommen, an der Stelle, wo nach der Überlieferung Christus die Worte sprach: „Mein Vater, nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“

Die noch übrige Zeit wird verwendet, um ihn bis zur Vollendung auszuarbeiten, damit er sogleich in den Grund gelegt werde, auf welchem sich die Denkmalkirche erheben wird.

Die Vorbereitungen schreiten rasch vorwärts. Schon ist das Portal gezimmert und harrt nur der schon bereit gehaltenen Dekoration. Die Masten, an denen Flaggen aufgezogen werden, sind teilweise schon in die Erde gesetzt und bereits von außerhalb sichtbar. Für die Zuschauer waren Tribünen errichtet, für die kostenlose Platzkarten ausgegeben wurden. Wiens Bevölkerung konnte die großartige Feier die am 24. April 1856 stattfinden sollte kaum erwarten

QUELLE: Zeitungen der ÖNB Bild: I.Ch.Graupp

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