Gutenstein und Ferdinand Raimund#
Von Ernst Zentner
Ferdinand Raimund schrieb 1827 eine große Liebeserklärung über sein Gutenstein. Doch daraus nur wenige Zeilen:
"So schau ich Dich im Frühlingsschein,
Du mein geliebtes Gutenstein …
Und edle Wahrheit thronet nur
Im Herzen kräftiger Natur …
In Deinem Schoß ruh' mein Gebein,
Mein Grabmal sei in Gutenstein!"
Der Dichter dieser Zeilen, er schrieb Zaubermärchen wie "Der Barometermacher auf der Zauberinsel" (1823), "Der Diamant des Geisterkönigs" (1824), "Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär" (1826) sowie "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" (1828) und "Der Verschwender (1833)", starb unter tragischen Umständen am 6. September 1836 und wurde an seinem Lieblingsort bestattet.
So mancher steigt herum,
Der Hochmut bringt ihn um,
Trägt einen schönen Rock,
Ist dumm als wie ein Stock,
Von Stolz ganz aufgebläht,
O Freundchen, das ist öd!
Wie lang stehts denn noch an,
Bist auch ein Aschenmann!
Ein Aschen! Ein Aschen!
Ein Mädchen kommt daher,
Von Brüßlerspitzen schwer,
Ich frag gleich, wer sie wär?
Die Köchin vom Traiteur!
Packst mit der Schönheit ein,
Gehst gleich in d' Kuchel 'nein!
Ist denn die Welt verkehrt?
Die Köchin ghört zum Herd.
Ein Aschen! Ein Aschen!
Doch vieles in der Welt,
Ich mein nicht etwa 's Geld,
Ist doch der Mühe wert,
Daß man es hoch verehrt.
Vor alle braven Leut,
Vor Lieb und Dankbarkeit,
Vor treuer Mädchen Glut,
Da zieh ich meinen Hut.
Kein Aschen! Kein Aschen!
("Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär", 1826, 3. Akt, 4. Auftritt)
Weiterführendes
- Raimund Ferdinand/Biographien
- Ferdinand Raimund/AustriaWiki
- Gutenstein/AEIOU
- Raimundspiele Gutenstein/AustriaWiki