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Hans Makart (1840-1884) – Malerfürst des Pathetischen und Erhabenen in der Gründerzeit#

Von Ernst Zentner

Hans Makart, Selbstbildnis. Öl auf Leinwand, 1878 - Standort? - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Hans Makart, Selbstbildnis. Öl auf Leinwand, 1878 - Standort? - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Geboren wurde Hans Makart als Sohn des Zimmeraufsehers des Schlosses Mirabell in Salzburg.
Er studierte Malerei in Wien (Akademie der bildenden Künste) und in München (Bauakademie). Studienaufenthalte in London, Paris und Italien folgten. 1869 wurde er nach Wien berufen, wo er ein auf Staatskosten (Kaiser Franz Joseph) unterhaltenes Atelier übernommen hatte.
Weitere Reisen in Europa und Nordafrika folgten.
An der Wiener Akademie wurde er 1878 Leiter der Spezialschule für Historienmalerei.
Am 29. Juli 1879 veranstaltete er den Festzug aus Anlass der Silberhochzeit Kaiser Franz Josephs und Kaiserin Elisabeths. Die Abordnungen der Bürger kleidete er im Stil der Renaissance, die der Künstler in der Art des Barocks. Entwürfe und Fotos haben sich erhalten.
1880 bis 1882 übernahm er die Leitung des Künstlerhauses, wo er rauschende Künstlerfeste zu inszenieren verstand. Bedeutende Persönlichkeiten der damaligen Epoche nahmen daran teil.
Makart war zweimal verheiratet gewesen. Er starb nur 44-jährig in Wien und wurde in einem Ehrengrab beigesetzt.
Er galt der repräsentativste Vertreter der Ringstraßenepoche. Inmitten der Geisteshaltung der Historismus-Kunstrichtung entfaltete er die Kunstform des üppigen Neobarock zur Basis der Moderne, die in den Jugendstil mündete.
Er schuf Monumentalgemälde mit historischen und allegorischen Inhalten. Vorbilder für sein Werk waren Tizian und Rubens. Makarts Hang zur Sinnlichkeit widerspiegelte sich auch in der Vorliebe zum Pathos und theatralischen Schauwerten. Als Innenausstatter wirkte er, vor allem für seinen Mäzen den Industriellen Nikolaus Dumba. Zu Makarts Ideen gehörten auch Hüte und Krägen. Fast nahe kam er an das Konzept des Gesamtkunstwerkes.
Sein früher Tod ließ das Ende einer Epoche vermuten. Gewiss wirkte später sein „Makartstil“ irgendwie komisch – aber das Großbürgertum erfreute sich an seinem üppigen Interieur im 19. Jahrhundert. Pomp, Plüsch, dicke Wandbehänge, Vertäfelungen und riesige Kronleuchter dominierten in seinem Atelier, das zum Muster diverser Wohnlandschaften wurde.

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Die fünf Sinne, Hans Makart. Österreichische Galerie Belvedere, Wien - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Der Einzug Karls V. in Antwerpen. In der Bildmitte Karl V. und links in etwa gleicher Höhe Albrecht Dürer. Monumentalgemälde, Kunsthalle Hamburg - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Eine ägyptische Prinzessin - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Makart-Atelier - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
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Dekorationsentwurf für das Schlafzimmer Kaiserin Elisabeths in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten - Mittelszene, Ein Sommernachtstraum, Hans Makart, 1882 - Österreichische Galerie Belvedere, Wien - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Ernst Zentner 1984/2020

Siehe

Quellen (Auswahl)