"Das letzte Abendmahl". Ölgemälde, nach 1775/1777#
Das hier abgebildete Abendmahl ist eine verkleinerte Version des Gemäldes (um 1775) in der Kunstsammlung des Stiftes St. Paul im Lavanttal. Das original umfasst 227 mal 391 cm. (https://www.dorotheum.com/de/l/8051064) Ursprünglich wurde es mit einer Serie von weiteren Bildern für das ehemalige Chorherrnstiftes in Spital am Phyrn (Oberösterreich) geschaffen.
Eine bemerkenswerte Darstellung des letzten Abendmahls. Die Jünger in Ausgelassenheit, beherrscht von Nachdenklichkeit, Traurigkeit und Betroffenheit. Der Lieblingsjünger Johannes schmiegt sich an Jesus. Vor ihm beugt sich Judas Iskariot vor, um das Brotstück zu nehmen. An seiner Seite baumelt der Geldsack. Unterm Tisch eine Katze und ein Hund drohend gegeneinander. Der rechts kniend-stehende Simon Petrus gießt Wein in einem barocken Kelch. Seitlich rechts sogar wird die Fußwaschung zuvor angedeutet. Im hellen Bereich des Hintergrunds das Wort Gottes als aufgeschlagenes Buch: Der Weg Jesu vorbestimmt.
Alle Personen, die hier bis auf eine Ausnahme, als Porträts dargestellt sind, stammten wohl aus der einfachen Bevölkerungsschicht von Stein und Krems und Umgebung.
Der Reiseschriftsteller Ignaz de Luca meinte einst über den Kremser Schmidt:
Wer die Arbeiten eines Schmidts sieht, der wird immer eingestehen, dass er ein Maler der ersten Klasse in unsern Zeiten sey, und seiner Nation ungemein Ehre macht […]
(Luca: Das gelehrte Oesterreich, Ein Versuch, Bd. 1, Teil 2, Wien 1778, S. 347-348. Vgl. Feuchtmüller 1989)