Paul Troger - österreichischer Freskant des Hochbarock#
Von Ernst Lanz
Alle Abbildungen: Wikimedia Commons
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Paul Troger war ein Südtiroler. Geboren wurde er am 30. Oktober 1698 im etwa 1000 Meter Höhe gelegenen Zell bei Welsberg im Pustertal. Sein Vater hieß Andreas Troger, war Schneider und Meßner zu Zell. Die Mutter hieß Maria und stammte aus Welsberg. Der Jüngling beherrschte längst die Kunst des Zeichnens. Zuerst lernte er wohl beim Welsberger Kunstmaler Matthias Durchner. Vermutlich während einer Durchreise lernte die Familie Firmian den begabten Jungkünstler kennen, und ermöglichte ihm und seinem älteren Bruder Joseph mittels finanzieller Unterstützung eine entsprechende Ausbildung. Troger konnte in der Malerschule des Giuseppe Alberti (1640-1716) in Cavalese (Fleimstal, Trentino) seine Kenntnisse verfeinern. Diese Malerschule besaß einen ausgezeichneten Ruf im Trentino und Albertis Könnerschaft widerspiegelte die venezianische Malkunst und dürfte Troger intensiv angesprochen haben. Der kunstliebende Graf Firmian ermöglichte den Künstler Studienaufenthalte in Bologna und Venedig. In der Lagunenstadt erlernte der Südtiroler unterstützt durch einen nicht verfizierbaren Grafen Giovanelli weitere wichtige Grundlagen der Malkunst. Noch an zwei italienischen Bauten soll Troger Fresken hinterlassen haben. Aber das bleibt im Unklaren.
Um 1720 schuf Troger Gemälde in Brixen und Kalten (Südtirol).
Drei Jahre später ermöglichte der Gurker Fürstbischof Jakob I. Maximilian Graf Thun (1681-1741) mittels Stipendium einen weiteren Italienaufenthalt: Rom, Bologna, Neapel (?) und Padua. Jedenfalls traf Troger die wichtigsten Künstlergrößen seiner Zeit.
1726 kehrte er nach Österreich zurück. In seinem Gepäck waren wohl Nachzeichnungen römischer Kunstwerke. Für den erwähnten Fürstbischof von Gurk malte Troger ein Ignatiusaltarbild, welches in der Jesuitenkirche in Klagenfurt (heute Dom) untergebracht wurde.
Im Nekrolog vom 24. November 1762: "... ER IST EINER VON DEN BESTEN MALERN GEWESEN, DIE WIR JEMAHLS BESESSEN HABEN."
Abbildungen#
Dieses sogenannte "Trogerblau" (M. Schrenzl) zieht sich durch alle Fresken. Es ist eine herrliche Ehrung der Südtiroler Berge und Landschaften.
Allerdings gilt dieses Trogerblau seit dem 20. Jahrhundert eher als legendär. Diesen Farbton können wir auch in Deckenfresken anderer zeitgenössischer Maler wiederfinden. Es ist Smalte, ein gepulvertes Kobaltglas (Cobalt[II]-oxid blau gefärbtes Kalium-Silikatglas) und wurde seit dem 16. Jahrhundert hergestellt (Blaufarbenwerke). (Paul Troger im Stift Altenburg ... und Smalte/Wikipedia)
Alle Fotos: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
- "Marter des Hl. Maximilian", Hochaltarbild in der Kajetankirche Salzburg
- "Himmlische Glorie des Hl. Kajetan", Kuppelfresko, Kajetanerkirche, Salzburg, 1728
- Paul Troger Stift Altenburg Klosterkirche Kuppelfresko
- Stift Altenburg Klosterkirche Kuppelfresko und Blick zum Hochaltar
- Stift Altenburg Klosterkirche Hochaltar
- "Mariä Himmelfahrt", Öl auf Leinwand, Hochaltarblatt in der Klosterkirche des Stiftes Altenburg
- Paul Troger Detail d. Kuppelfresko i. d. Klosterkirche d. Stiftes Altenburg
- Paul Troger Stift Altenburg Klosterkirche Orgelempore Fresko
- Paul Troger Stift Altenburg Deckenfresko Bibliothek
- Stift Altenburg Bibliothek
- Blick zum Kuppelfresko in der Bibliothek des Stiftes Altenburg
- "Königin von Saba bei König Salomon", Ausschnitt aus Deckenfresko in der Bibliothek des Stiftes Altenburg
- Paul Troger Stift Melk Marmorsaal Deckenfresko 1731
- Marmorsaal mit Deckenfresko in Stift Melk
- "Herkules erschlägt den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus", Detail aus Deckenfresko im Marmorsaal, Stift Melk, 1731
- "Triumphzug der Pallas Athene als Göttin der Weisheit", Deckenfresko im Bibliotheksaal des Stiftes Melk
- Paul Troger Kloster Hradisch Olmütz Tschechien Festsaal Deckenfresko 1731
- Paul Troger Kloster Hradisch Olmütz Tschechien Festsaal Deckenfresko (2) 1731
- '"Triumph und Sieg des Hercules Christianus"', Deckenfresko in der Bibliothek des Stiftes Zwettl
- "Harmonie zwischen Glaube und Wissenschaft", Marmorsaal in Stift Seitenstetten, 1735
- Paul Troger Röhrenbach (Horn, NÖ) Gruftkapelle Kuefstein Hl. Anna 1737
- "Die Speisung der Fünftausend". Deckenfresko im Marmorsaal des Stiftes Geras, Niederösterreich, 1738
- "Apotheose Kaiser Karls VI."'. Deckenfresko in der Kaiserstiege des Stiftes Göttweig, Niederösterreich, 1739
- "Apotheose Kaiser Karls VI."'. Detail des Deckenfreskos in der Kaiserstiege des Stiftes Göttweig, Niederösterreich, 1739
- "Die Verkündigung und die vier Propheten", Deckenfresko in der St. Ignatiuskirche in Györ, 1747
- '"Vermählung Mariae", Hochaltarbild in der Schlosskapelle Schönbrunn
- "Gründungsgeschichte des Stiftes Melk". Deckenfresko im Kolomanisaal des Stiftes Melk, 1745
- "Heiliger Sebastian", Seitenaltarbild in der Klosterkirche des Stiftes Melk, 1746
- Paul Troger Brixner Dom Südtirol Deckenfresko 1748-50
- Paul Troger Brixner Dom Aufnahme Mariens in den Himmel 1748-50
- Paul Troger Brixner Dom Orgelempore Deckenfresko Engelskonzert 1748-50
- "Christus am Ölberg", um 1750. Österreichische Galerie / Belvedere Wien
- Paul Troger Basilika Maria Dreieichen Kuppelfresko 1752
- "Glorie des Himmels - Maria auf der Monsichel", Detail des Kuppelfresko in der Basilika Maria Dreieichen, 1752
Benützte Quellen (Auswahl)
- Troger, Paul/ABD [Kurzer Artikel von Hermann Arthur Lier]
- Peter Prange: Paul Troger, Neue Deutsche Biograpie 26 2016, Seite 437-439 (Kurze aber prägnante Darstellung) bzw. Troger, Paul/NDB 26 2016
- Paul Troger/Geschichte Wiki Wien
- Paul Troger/AustriaWiki
- Wanda Aschenbrenner und Gregor Schweighofer: Paul Troger - Leben und Werk. Salzburg 1965
- Maja Schrenzel: Paul Troger. Wien 1985
- Johann Kronbichler: Paul Troger. Berlin - München 2012
- Josef Sulzenbacher: Paul Troger/Meister Barocker Malkunst (1698-1762)/
- Johann Kronbichler: Über das Œuvre von Paul Troger/stayinart