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Dreizehn #

Mehr noch als elf gilt 13 als unglücksträchtig. Eine Primzahl, mehr als 12, weniger als 14 (2x7) stört die Harmonie des Dutzends, bringt Disharmonie und scheint eine Grenze zu überschreiten. Die 13. Fee im Märchen ist die böse - man versucht bei Einladungen diese Zahl der Teilnehmer zu vermeiden. Der 13. im Kreis von Jesus und seiner zwölf Apostel verriet seinen Herrn. Dass Jesus am folgenden Freitag hingerichtet wurde, ließ vermutlich die Angst vor "Freitag, dem 13." entstehen. Diese Kombination dürfte aber erst in den 1950er Jahren populär geworden sein. Statistiker haben festgestellt, dass sich an diesem Tag - der ein bis drei mal jährlich vorkommt - keineswegs mehr, sondern eher weniger, Unglücksfälle ereignen als an anderen Tagen.  

Als Orakel und in Redensarten kommt die Zahl 13 schlecht weg: "Er ist der 13. im Dutzend" (überflüssig). Im Märchen "Dornröschen" bringt die zur Taufe der Prinzessin nicht eingeladene 13. Fee dem Mädchen Unglück. Nicht einmal als Türnummer von Hotelzimmern ist die Zahl beliebt, oft wird "12a" daraus. Hingegen ist der in Deutschland übliche Begriff "Bäckerdutzend" zwar umschreibend, aber etwas Positives. Bei Abnahme von einem Dutzend Broten bekam man das 13. als Zugabe gratis.

2020 wurde zufällig am Freitag, 13. März, der erste Lockdown der Corona-Pandemie verlautbart, der zweite am 13. November beschlossen. Als "Thema des Tages" brachte die Gratiszeitung "Österreich" einen Artikel mit dem Titel "Laut Statistik ist ein Mittwoch, der 13. viel riskanter": Demnach leidet jeder achte Österreicher unter der unbegründeten "Paraskavedekatriaphobie", Angst vor diesem Tag. dem 13. zehn Prozent weniger Unfälle ereignet. Die Lotterien boten am 13.11. 1 Mio. € extra bei einer Lotto-Bonus-Ziehung. Kardinal Christoph Schönborn widmete dem angeblichen Unglückstag seine Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". Er schrieb, der 13. gelte bei uns als "Dutzend des Teufels". In Spanien fürchte man Dienstag,13, in Italien Freitag, 17. In der jüdischen Tradition gelte 13 als Glückszahl und in Fatima sei die Muttergottes sechs Monate lang an einem 13. erschienen.


Quellen: 
Udo Becker: Lexikon der Symbole. Freiburg/Br. 1992. S. 60 f.
Otto Betz: Das Geheimnis der Zahlen. Stuttgart 1989. S. 120 f.
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br. 1991. 1/S. 336
"Heute", 13.11.2020


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