Edelweiß#
Mit Enzian und "Almrausch" (Alpenrose) ist das Edelweiß (Leontopodium alpinum) zu "dem" Souvenir alpenländischer Regionen - in Österreich, Bayern, Schweiz - geworden. "Seinen heutigen Ruhm verdankt es den sentimentalen Edelweißliedern und der Bergsteigerromantik der letzten 100 Jahre", heißt es 1974 im Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Als das Österreichische Museum für Volkskunde 1995 die kritische Ausstellung "Schönes Österreich" veranstaltete, zierten Souvenirherzen mit Enzian und Edelweiß den Umschlag des Katalogs.
Die Pflanze kommt im Hochgebirge zwischen 1000 m und 3000 m vor. Das europäische Verbreitungsgebiet reicht von den Pyrenäen über die Alpen bis zu den Karpaten. Weitere Arten finden sich im Kaukasus, im Himalaya, in Zentralchina und Japan. Die streng geschützte Alpenpflanze wächst auch in Gärten und Spezialkulturen, wie in der Schweiz auf Sonnenhängen in 1000 bis 1500 m Seehöhe. Sie enthält 60 Inhaltsstoffe, die u.a. entzündungshemmend, antimikrobiell und zellschützend wirken und auch im Labor hergestellt werden können.
Der Direktor des Münchner Stadtmuseums, Wolfgang Till, gab 1997 ein reich illustriertes Buch über die "Modeblume der Alpen" heraus. Sie erschien zunächst als Symbol der Alpen- und Trachtenvereine, wegen der Seltenheit und schweren Erreichbarkeit bald auch für Mut, Kraft und Ausdauer. Schlager, Operetten, Gedichte, Romane, Werbung und Trachtenmode trugen zur allgemeinen Beliebtheit des Edelweiß bei. International populär machte es das Broadway-Musical "Sound of Music" (1959, verfilmt 1965), das die Geschichte der Trapp-Familie erzählt. Ein Song beginnt "Edelweiß, Edelweiß, du grüßt mich jeden Morgen. Seh' ich dich, freu' ich mich und vergess' meine Sorgen" bzw. "Oh I like you so much..."
Quellen:
Ausstellungskatalog Schönes Österreich. Wien 1995
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S 158
Wolfgang Till (Hg.): Dein Edelweiß das macht mich heiß. Wien 1997
"Kurier" 26.1.2019
Bild:
Edelweiss. Foto (c) H. Maurer