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Elisabeth, hl. #

Elisabeth

Elisabeth von Thüringen (1207-1231) wurde als ungarische Königstocher (Eltern: Andreas II. und Gertrud von Andechs) auf der Burg Sarospatak geboren. Als Vierjährige brachte man sie auf die Wartburg nach Thüringen (Deutschland), um sie später aus politischen Gründen mit dem ältesten Sohn des Landgrafen Hermann I. (um 1155-1217) zu verheiraten. Schon als Kind verlor Elisabeth wichtige Bezugspersonen: Ihre Mutter wurde 1213 ermordet, der Bräutigam starb 1216, ein Jahr später dessen Vater. Der Nachfolger Landgraf Ludwig IV. (1200-1227) heiratete die 14-jährige. Das Ehepaar hatte drei Kinder. Elisabeth pflegte das Armutsideal, wie es Franz von Assisi (1181-1226) predigte und verteilte großzügig Almosen aus der Staatskasse. 1227 erlag Ludwig IV. auf dem Weg zum 5. Kreuzzug dem Fieber. Da beider Sohn Hermann II. (1222-1241) noch ein Kind war, übernahm Heinrich Raspe (1204-1247) Vormundschaft und Regierung. Zu Elisabeth, der jungen Witwe seines Bruders, herrschte ein gespanntes Verhältnis. Legenden schrieben ihm die Vertreibung der späteren Heiligen von der Wartburg zu. Wahrscheinlicher ist, dass Elisabeth den Landgrafensitz von sich aus verließ, da sie dort kein Leben der Imitatio Christi führen konnte, wie sie gelobt hatte. Sie kam zu ihrer Tante Mathilde, Äbtissin des Klosters Kitzingen, und ihrem Onkel, Bischof Eckbert von Bamberg. 1229 zog Elisabeth an den Wohnort ihres Seelenführers und Beichtvaters, des Prämonstratensers Konrad von Marburg. Dieser strenge, asketische Mann wollte „die Heilige zu einer Heiligen machen”, verfolgte sie mit Bußübungen, geißelte sie schon für kleine Vergehen - Konrad wurde wegen seiner fanatischen Strenge 1233 erschlagen. Elisabeth stiftete in Marburg das Franziskus-Hospital und lebte als Ordensangehörige, Helferin der Kranken und Armen. Sie starb, erst 24-jährig, am 17. November 1231. 

Legenden stellen die mildtätige Adelige in Gegensatz zu ihrer Familie, wie beim Rosenwunder, als sich die Speisen, die sie den Armen bringen wollte, in Rosen verwandelten. Hingegen trug ihr Ehemann Ludwig IV. den Beinamen "der Heilige". Er hieß ihre oft extrem scheinenden Hilfsmaßnahmen gut, trat als frommer Stifter auf und war Mitglied des Deutschen Ordens.

Beichtvater und Verwandte betrieben Elisabeths Heiligsprechung, die vier Jahre nach dem Tod erfolgte. Die Hauptreliquie befindet sich in der Elisabethinenkirche in Wien 3. Das Heiligengedächtnis wird seit 1671 am 19. November begangen. „Elisabeth, Landgräfin von Thüringen“ ist ein gebotener Gedenktag im Regionalkalender. Elisabeth war ein häufiger Taufname, im 19. Jahrhundert nicht zuletzt nach dem Vorbild der österreichischen Kaiserin.

Darstellungen zeigen die Heilige in fürstlicher Kleidung beim Almosen verteilen oder der Fußwaschung an Armen. Attribute sind Rosen, Fisch, Brot und Weinkrug. In Wiener katholischen Kirchen befinden sich Darstellungen im Stephansdom, in der Deutschordenskirche, Maria am Gestade, Malteserkirche, Minoritenkirche, Jubiläumskirche am Mexioplatz, Elisabethinenkirche, Erdberger Pfarrkirche, Elisabethkirche, Lazaristenkirche, Mechitaristenkirche, Schottenfeldkirche, Alser Kirche, Friedenskihe, Keplerkirche, Neusimmeringer Pfarrkirche , St. Hubertus und Christophorus, Maria Hietzing, Versorgimgsheimkirche, Baumgartner Pfarrkirche , Breitenseer Pfarrkirche, Hütteldorfer Pfarrkirche , Kirche am Wolfersberg, Kirche Am Steinhof, Neuottakringer Pfarrkirche, Annenkapelle Dornbach, Gersthofer Pfarrkirche, Weinhauser Pfarrkirche, Grinzinger Pfarrkirche , Krimkirche, Brigittenauer Pfarrkirche, Atzgersdorfer Pfarrkirche .

Die hl. Elisabeth ist die Patronin der Bäcker, Bettler, Caritas, unschuldig Verfolgten, Waisen, Witwen und der nach ihr benannten Orden und Vereine.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 229.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Hamm 1990. Bd. I/Sp. 1498-1500 (ISBN 3-88309-013-1)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 170f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 242f.
Heiligenlexikon: Elisabeth von Thüringen
Ilse Friesen: Die weiblichen Heiligen im Stephansdom

Bild: "H. Elisabeth". Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei


Siehe auch:
--> Rosenwunder


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