Hemma, hl.#
Hemma von Gurk (990-1045) war als Gräfin von Friesach-Zeltschach mit Kaiser Heinrich II. verwandt. Nach dem Tod ihres Mannes und der Ermordung ihres Sohnes widmete sie ihre Besitzungen für geistliche Stiftungen, so für das Nonnenstift Gurk (Kärnten) und das Benediktinerstift Admont (Steiermark). In der Umgebung von Gurk ließ sie sechs Kirchen bauen und unterstützte die Armen. Ihr Grab befindet sich seit 1174 in der Krypta des Gurker Doms.
Schon zu Lebzeiten verehrt, steigerte sich der Kult nach ihrem Tod. Die Seligsprechung erfolgte 1287, die Heiligsprechung 1938. Das Fest "Hemma von Gurk, Stifterin von Gurk und Admont" am 27. Juni ist ein nicht gebotener Gedenktag im deutschen Regionalkalender, in Kärnten Hochfest.
Darstellungen zeigen Hemma mit einem Kirchenmodell oder Almosen verteilend.
Die hl. Hemma ist die Patronin der Diözese Gurk-Klagenfurt und wird als Landesmutter Kärntens verehrt. Sie gilt als Helferin gegen Augenleiden.
In Gurk und in Wien (Mariahilfer Kirche) ist es Brauch, dass mit dem Ring der Heiligen der "Augensegen auf die Fürsprache der hl. Hemma von Gurk" gespendet wird. Das Sitzen auf einem Felsen an ihrem Grab (Hemmastein) soll bei Kinderwunsch oder für gute Geburt hilfreich sein. Noch vor einigen Jahren konnte man beobachten, dass jemand Lottoscheine am Hemma-Grab berührte, wohl in der Hoffnung auf einen Gewinn.
Quellen:
Kathpress Nr. 143, 25. Juni 1999
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 247
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 357
Bilder:
"Andenken an Gurk". Kleines Andachtsbild, 20. Jahrhundert. Gemeinfrei
Plakat, Einladung zum Hemmasegen, 2013. Foto: Helga Maria Wolf