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Horoskop#

Horoskop

Das älteste bekannte Horoskop stammt aus dem Jahr 410 v. Chr. Die Wurzeln des mythischen Sternenglaubens liegen in babylonisch-assyrischen und hellenistischen Lehren, die von der Vorbestimmung alles Geschehens überzeugt waren. Unter arabischem Einfluss wuchs das Interesse am Wissen über das persönliche Schicksal. 

Der protestantische Schriftsteller Johann Baptist Fischart (um 1546-1591) kritisierte 1572 in seiner Schrift "Aller Praktik Großmutter" die Horoskopgläubigkeit seiner Zeitgenossen: "Die Astrologie ist ein Lastrologium und macht die Leut mitnichten frum, sondern weist sie von Gott zun Sternen, das ist zur Schalen von den Kernen." Der deutsche Volkskundler Will-Erich Peuckert (1895-1969) nannte die Astrologie "Königin des Aberglaubens." 1971 konnte man sich in München vom "Wahrsage-Computer" um 15 bis 45 DM in zwei Minuten ein sechs Meter langes persönliches Horoskop ausdrucken lassen. 1974 wurde der "Barnum-Effekt" festgestellt: Die Versuchspersonen bekamen ein Horoskop mit dem selben Text. Alle fanden sich darin wieder, viele waren von der Treffsicherheit der Aussagen beeindruckt. In Österreich glauben 33 % an die "Macht der Sterne".

Astrologie verspricht schnelle Antworten auf Lebensfragen, daher hat sie in unsicheren Zeiten Konjunktur. Mit den sozialen Netzwerken und neuer Spiritualität findet sie weltweit gesteigertes Interesse. In Österreich ist die gewerbliche Astrologie Gegenstand des freien Gewerbes „Erstellung von Horoskopen und deren Interpretation (Astrologie)1“. Für dessen Ausübung ist kein Befähigungsnachweis vorausgesetzt (§ 5 Abs. 2 Gewerbeordnung 1994). Bei der Wirtschaftskammer Wien sind ca. 100 AstrologInnen registriert. Sie begeht den 21. März als Tag der Astologie.


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 39,387, 424
Wirtschatskammer
ORF Sendung Dok 1, 12.1.2022

Bild:
Allegorie der Astronomie, Holzschnitt um 1500. Damals begann die Trennung zwischen Astrologie und wissenschaftlicher Astronomie.


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