Kindelwiegen#
Das Kindelwiegen ist der älteste liturgische Weihnachtsbrauch. 2012 bis 2017 hat ihn der Sänger und Musiker Eberhard Kummer (1940-2019) in der Kirche St. Gertrud des Stiftes Klosterneuburg revitalisiert, 2018 und 2020 übernahm der Kulturvermittler Norbert Hauer die Durchführung.
Der Brauch wurde bereits zwei Generationen vor der legendären Krippenfeier des hl. Franziskus erwähnt.Das erste Zeugnis einer Kindelwiegenfeier findet sich in der Schrift "De investigatione Antichristi", die Gerhoh von Reichersberg (1093-1169) anno 1161/62 verfasste. Der Selige Gerhoh war seit 1132 Propst des oberösterreichischen Augustiner Chorherrenstiftes und ein strenger Reformer. Er verabscheute Szenen wie das Kindelwiegen, mit denen seine Mitbrüder die Liturgie bereicherten. Nach seiner Schilderung war der Aufführungsort eine Klosterkirche, die Akteure Mönche oder Kleriker. Die Kindelwiegenfeier bestand in einer Reihe von Gesängen - aus dem Stundengebet und liturgisch nicht festgelegte Cantionen - , die durch einzelne Aktionen dramatisch angereichert wurden. Der Historiker Peter Keller sieht einen Zusammenhang der klösterlichen Feiern mit den "Reliquien der Wiege Christi", die in der römischen Kirche S. Maria Maggiore seit dem 12. Jahrhundert verehrt und deren Kult in den 1160er Jahren von den Tempelrittern forciert wurde. Bis ins 20. Jahrhundert findet sich der Brauch in vielen Variationen, unterschiedlich nach dem Aufführungsort - Dom, kleine Kirche, Kloster … - den Ausführenden und wohl auch den Erwartungen des Publikums. Als Requisiten dienten künstlerisch gestaltete Wiegen mit Christkindfiguren.
Das Kindelwiegenlied par excellence war "Resonet in Laudibus", aus dem mittleren 14. Jahrhundert. Die deutsche Fassung "Joseph, lieber Nefe mein" stammt von dem als Mönch von Salzburg bekannten Liederdichter. Er kommentierte den vielstrophigen, meditativen Gesang: "Zu den weihnachten der frölich hymnus: A solis ortus cardine, und so man das Kind wiegt über das Resonet in laudibus (Handschrift 1360), hebt unser Frau an zu singen in einer Person: Joseph, liever neve min. So antwort in der andern Person Joseph: Gerne, lieber mueme min. Darnach singet der kor die andern Vers in einer diener weis, darnach den kor."
1345 datiert ein Cantionale des Augustiner Chorherrenstiftes Seckau (Steiermark), das für eine liturgische Feier der Geistlichen u.a. das Resonet in Laudibus und den Lobgesang Simeons (Lk 2, 29-32) enthält. Die ältesten ausführlichen Beschreibungen einer Wiegenfeier finden sich in zwei Handschriften aus Prag und Krakau um 1400. "Der Überlieferungsgeschichte nach war die paraliturgische Kindelwiegenfeier durch Klostergeistliche im Raum zwischen Bayern, Steiermark und Böhmen verbreitet," fasst Keller zusammen, "im Laufe des 15. Jahrhunderts kam sie außer Gebrauch, nur in Spiel und Volksbrauch lebte das Christkindwiegen weiter".
Der Autor unterscheidet die klerikal-klösterlichen Feiern von den Spielen der Laien, in denen das Kindelwiegen eine Szene von mehreren ist. Dazu zählt das "Erlauer Spiel" aus der Gegend von Gmünd (Kärnten) aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Darin wiegen nicht Maria und Joseph das Kind, sondern eine Magd, auch ein Knecht spielt eine Rolle. Das "Hessische Spiel" wurde um 1450/60 in Mittelhessen aufgeschrieben. Es zeichnet sich dadurch aus, dass Joseph mit dem Knecht und dem (lebendigen) Kind um die Wiege tanzt. Zum Tanz sang man "In dulci jubilo", zum Wiegen "Joseph, lieber Nefe mein". Das Spiel wurde wohl von Mönchen und Schülern in der Kirche für die Laien aufgeführt. 1511 entstand in Südtirol das "Sterzinger Spiel", mit dem Kindelwiegen als achte von zehn Szenen. In der Kirche war eine Bühne aufgebaut, auf der Geistliche spielten. Die Kirche, später die Gemeinde, trugen die Kosten. Erst 1975 entdeckte man das "Schwäbische Spiel" (nach 1417) aus der Gegend von Ulm, Reutlingen, Biberach oder Konstanz, das Domschüler mehrmals täglich zwischen Weihnachten und Dreikönig in Privathäusern oder in der Kirche aufführten.
Hatten anfangs Stiftsherren, Mönche und Klosterschüler, seit dem 14. Jahrhundert auch Nonnen und Beginen, den Brauch gepflegt, so interessierten sich seit dem 15. Jahrhundert bürgerliche Kreise, Schüler und Ministranten dafür. In Nonnenklöstern bestand das Kindelwiegen bis ins 20. Jahrhundert. Von den Karmelitinnen in Hall in Tirol ist überliefert, dass sie ihr Schweigegebot zu Weihnachten brechen durften, wenn sie das Kindel wiegten und es den Mitschwestern zur Verehrung reichten.
Obwohl der Brauch weiter bestand, passte er nicht mehr in den Zeitgeist der Renaissance. Kritik kam von evangelischen, wie auch katholischen Geistlichen. Schließlich verdrängte die Krippe als "nachmittelalterliches gegenreformatorisches Schaugerät" die Wiege. Der deutsche Humanist Johannes Böhm (um 1485 - um 1533) bemerkte um 1520, dass man in Franken zu Weihnachten eine Jesuskind-Statuette auf den Altar stellte, wobei die Kinder tanzten. Wenig freundlich äußerte sich der evangelische Theologe Sebastian Franck 1534 in seinem "Weltbuch": "Am fest der geburt des Herrn da hat man an vil orten seltzam spil / wiegen eyn hultzin kind oder götzlein in der kirchen." In Basel schilderte der Protestant Thomas Naogeorgus 1553 die Weihnachtsfeier als Tanz der Kinder, um das in der Krippe liegende Jesulein. Eine Chronik von Hof in Bayern aus dem 16. Jahrhundert berichtete: "Am heiligen Christtage zur Vesper, da man nach alter Gewohnheit das Kindlein Jesus wiegte, wie man's nennte, schlug der Organist das Resonet in Laudibus… usw., welches der Chor sang … Da pflegten denn die Knaben und Mägdlein in der Kirche aufzuziehen und um den Altar zu tanzen … welches man damals den Tomwitzel-Tanz zu nennen pflegte." In Blankenberg an der Sieg (Deutschland) war es bis nach 1900 üblich, dass die Orgel bei der Christmette "eine eigenartige Weise (spielte), wobei das Volk eine wiegende Bewegung mitmachte. Am Schluss des Gottesdienstes harrten alle aus, bis die drei Teile des Musikstückes mit ihren Wiederholungen nochmals gespielt wurden und so das 'Jesuskindlein gewiegt' worden war. Schlich sich ein Fehler beim Spiele ein, so nannte man dies 'das Jesuskindlein fallen lassen'." Im Dom von Brixen (Südtirol) schien das Christkindwiegen kein hohes Ansehen gehabt zu haben, weil die Geistlichen daran nicht teilnahmen. Nur die Domschüler und ihr Schulmeister kamen zu der vom Mesner geleiteten Andacht. Um 1560 fand sie an den Sonn- und Feiertagen vom Neujahrstag bis Maria Lichtmess statt. Nach der Komplet stellte der Mesner die Wiege mit dem Kind auf den Stephansaltar. Zwei Schüler wiegten es, während der Lehrer mit den anderen "In dulci jubilo" sang. Dann wurde die Figur zum Kuss herumgereicht. Mit dem Gesang "Puer natus in Bethlehem" zogen die Knaben von der Kirche aus. Dass es bei der Feier lebhaft zuging, lässt sich aus der Empfehlung an den Mesner schließen: "Nimm ayn geyßel zu dir, dan die pueben seint vast unzogen. Und zu lest las die Kinder nit in Sagerer (Sakristei) das Kindl darinnen nider zu legen, aus vil ursachen." In der Stiftskirche Innichen (Südtirol) war eine Prozession zum Kindlwiegen üblich. Der Zelebrant und zwei Diakone zogen feierlich in der Kirche herum, während das Lied "Promissa mundo gaudia" ertönte. Täglich von Weihnachten bis Maria Lichtmess wurde am Ende der Vesper ein Bild des Jesuskindes in einer Wiege unter Glockenklang vom Mesner gewiegt und dem Volk gereicht.
Revitalisierung nach 850 Jahren
Genau 850 Jahre nach der ersten Erwähnung - am 7. Jänner 2012 - wurde der Brauch in St. Gertrud in Klosterneuburg, einer kleinen, romanischen Kirche der Stiftspfarre, wieder erweckt. St. Gertrud ist als Pius-Parsch-Kirche bekannt, da der katholische Reformer der Zwischenkriegszeit hier mit seinem volksliturgischen Apostolat neue Formen der Kirchen- und Gottesdienstgestaltung erprobte, die dann das Zweite Vatikanische Konzil übernahm. Initiator des revitalisierten Kindelwiegens war Dr. Eberhard Kummer - bekannt als Pionier des Drehleierspiels und der Interpretation mittelalterlicher Epen. Er hatte das "Resonet in Laudibus" des öfteren in Konzerten gesungen. Durch seine musikhistorischen Forschungen waren ihm historische Schreittänze bestens bekannt, ebenso kannte er theoretisch den Brauch des Kindelwiegens. Nun war es sein Bestreben, diese Elemente in der Praxis wieder zusammenzubringen. Der für die Gottesdienste in der Gertrudskirche zuständige Augustiner-Chorherr Dr. Andreas Redtenbacher war von der Idee begeistert. Er besorgte eine Puppe und lieh von einem Gemeindemitglied eine Wiege aus. Eberhard Kummer sang den Part des Joseph und spielte auf der Drehleier. Die Musikpädagogin Maria Resch übernahm die Rolle der Maria und führte den historischen Schreittanz an. Auch der Kulturvermittler Norbert Hauer, Elisabeth Stefani und Johann Wolfgang Salomon, Chorleiter in Wien-Meidling, motivierten die Gottesdienstbesucher zum sakralen Reigen. Zwei Ministrantinnen schaukelten das auf Stroh gebettete "Christkind" in der Wiege. Der Verlauf war mit historischen Elementen gestaltet, aber nicht historisierend. Die Ausführenden - Profis und Publikum - trugen Straßenkleidung, das Kind in der Wiege war eine Babypuppe. Messbesucher beteiligten sich spontan am Tanz und fühlten sich emotional angesprochen. Für Norbert Hauer war die Aufführung der Impuls, den Brauch in den folgenden Jahren auch in anderen Bundesländern zu revitalisieren, wie in Schönbühel (Niederösterreich) Steyr (Obersterreich), Gnadenwald bei Hall in Tirol, 2015 in Reith bei Unken (Salzburg).
Am 5. Jänner 2013, dem Dreikönigsvorabend, fand der neue, alte Brauch wieder in St. Gertrud statt. Inzwischen hatte der Hallstätter Bildhauer Arnold Lobisser, beauftragt von Eberhard Kummer, ein Jesuskind geschnitzt. Doch die Wiege des Vorjahres stand nicht mehr zur Verfügung. Hilfe kam aus dem Mährisch-schlesischen Museum in Klosterneuburg, dessen Jahresausstellung der Kinderwelt gewidmet war. Edda Eblinger, Vorstandsmitglied und Leihgeberin, erklärte sich bereit, die Wiege zu verborgen. Da keine Ministrantinnen anwesend waren, schaukelte ein Messbesucher das Kindel. Wohl durch einen Artikel im Magazin "Schaufenster" der Volkskultur NÖ angeregt, nahmen zahlreiche Menschen teil, es gab kaum mehr Sitzplätze in der Kirche, und rund drei Viertel der Gäste tanzten beim Reigen mit. Edda Eblinger motivierte in der Folge den Pfarrer ihres Wohnortes, Dechant Mag. Gregor Slonka, für den Brauch, der nach Weihnachten 2013 nun auch in Ried am Riederberg geübt wurde. Zusätzlich zeigte die Pfarre Schönbrunn-Vorpark, in Wien 15, Interesse.
Ironisch meinen Volkskundler: "Nach zwei Jahren ist es ein alter Brauch, nach drei Jahren ein uralter." Das Scherzwort ließe sich 2014 schon auf das Kindelwiegen anwenden. Eberhard Kummer und Maria Resch führten ihn in gewohnter Weise aus.
Am Samstag, 3. Jänner 2015 wurde der Brauch wieder in St. Gertrud in Klosterneuburg durchgeführt. Die musikalische Leitung hatte erstmals Norbert Hauer, an der Orgel war der langjährige Dommusikdirektor des Wiener Stephansdoms, Univ. Prof. Peter Planyavsky, Georg Golser begleitete den Tanz mit der Drehleier. Vier Stücke standen auf dem Programm: "Josef, lieber Neffe mein" (1392), "Ihr Kinderlein kommet" (18. Jh.), "Erfreue dich Jerusalem" (Volkslied aus Südtirol) und "Es wird schon glei dumpa". (19. Jh.).
Am 2. Jänner 2016 waren wieder Eberhard Kummer und Maria Resch die Ausführenden in St. Gertrud. Diesmal nahm der Zelebrant, Andreas Redtenbacher, zusätzliche Symbolik auf: Eingangs fand eine Prozession zur Weihrauchspende bei der Wiege statt. Entsprechend dem Evangelium ("Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt", Joh. 1, 1-18) legte er das Evangeliar in die Wiege und nahm in der Predigt auf den Kindelwiegen-Brauch Bezug.
2017 war der Termin in St. Gertrud am Samstag, 7. Jänner, mit Eberhard Kummer und Maria Resch als Ausführende. Fast alle Besucher nahmen in der voll besetzten Kirche am liturgischen Tanz teil. Der Gottesdienst begann wieder mit der Weihrauchprozession zur Wiege mit dem "Kindel". Am Dreikönigstag, 6. 1. 2017, sangen Eberhard und Sylvia Kummer, seine Tochter, in der Pfarrkirche Scheibbs (NÖ) beim Brauch Joseph und Maria, während Maria Resch den Tanz anführte. 2019 führte Sylvia Kummer den Brauch wieder in Scheibbs durch, Pfarrer Karl Hasengst sang den Part des Josef, Maria Resch leitete den Tanz. Gefördert durch Norbert Hauer hatte der Brauch in fünf Jahren weitere Kreise gezogen: Das Kindelwiegen fand in Gnadenwald/Tirol, Hall/Tirol, Reith bei Unken/Salzburg, Unken/Salzburg, Steyr/OÖ, Prigglitz/NÖ, Neuhofen/NÖ, Waidhofen a.d.Ybbs/NÖ, Ybbs/NÖ, Schönbühel/NÖ, Maria Taferl/NÖ, Ybbs/NÖ, Sommerrein/NÖ und Annaberg/NÖ statt. In Steyr/OÖ wird zu Lichtmeß in der Margaret(h)enkapelle der Kreuzschwestern das Christkindl in der Wiege verabschiedet.
Am Dreikönigstag 2018 übernahm Norbert Hauer in bewährter Weise die Leitung, begleitet vom Organisten Johannes Wolfram. Die Christkindfigur (in der Krippe) brachte der Zelebrant Andreas Redtenbacher aus der ebenfalls von ihm betreuten Stiftspfarre Wien-Kahlenbergerdorf mit. Während der Messe fand die Weihrauchprozession statt. Zum Abschluss sang Norbert Hauer zum liturgischen Reigen "Josef, lieber Josef mein" und "Erfreue dich, Jerusalem" mit den Teilnehmenden. Diese hielten während dessen das "Kindel" in den Armen und reichten es zu jeder Strophe einander weiter. 2019 konnte der Brauch aufgrund der extremen Straßenverhältnisse in Klosterneuburg nicht stattfinden.
Nach dem Ableben von Eberhard Kummer im Sommer 2019 setzte Norbert Hauer am 4. Jänner 2020 die Tradition fort. Mit der Kantorin Andrea Hubeny sang er das Josefslied, während die Mitglieder der Gemeinde das Kindl mit wiegenden Bewegungen weiterreichten. Den historischen Schreittanz führten sie zum Gesang "Erfreue dich, Jerusalem" und zum bekannten Lied "Es wird schon glei dumpa" aus. Das in barocker Art geschnitzte Christkind kam diesmal aus der Kirche in Klosterneuburg-Kritzendorf. Im Gottesdienst fand nicht nur die Weihrauchprozession statt, auch die "heiligen drei Könige" der Stiftspfarre statteten mit musikalischen Darbietungen einen Besuch ab.
Bei der Vorabendmesse zum Fest der Taufe Jesu am 7. Jänner 2023 veranstaltete das Liturgieteam von St. Gertrud einen Besuch der Sternsinger und ein Kindelwiegen. Die musikalische Gestaltung übernahm das Bläserensemble Stefan Bruner. Ebenso pflegte die Gottesdienstgemeinde unter der Leitung von Andrea Hubeny den Brauch bei der Abendmesse am 6. Jänner 2024. Für 2025 ist bei der Eucharistiefeier am 4. Jänner geplant, das Fest der Erscheinung des Herrn mit den Sternsingern und Kindelwiegen zu begehen. Musik: Bläserensemble Stefan Bruner.
Josef, lieber Neffe mein
Mönch von Salzburg, 1392
"Und so man das Kindel wiegt über das Resonet in laudibus hebt unsere Frau an zu singen in einer Person: Josef lieber Neffe mein; so antworte in der anderen Person Josef: Gerne, liebe Muhme mein. Danach singet der Chor die andern Vers' in eines Dieners Weis'" (Mönch)
Josef:
Josef, lieber Neffe mein, hilf mir wiegen mein Kindelein,
dass Gott müss' dein Lohner sein im Himmelreich, der Maide Kind Maria
Maria:
Gerne, liebe Muhme mein, ich hilf dir wiegen dein Kindelein,
dass Gott müss' mein Lohner sein im Himmelreich, du reine Maid Maria
Chor:
1) Nu(n) freu' dich Christ(en)liche Schar, der himm(e)lische König War
nahm die Menschheit offenbar, den uns gebar die reine Maid Maria
2) Es sollten alle Menschen zwar mit ganzen Freuden kommen dar
da man findt' der Seele Nahr(ung), den uns gebar die reine Maid Maria
3) Uns ist gebor'n Emanuel, als vorgekünd(e)t hat Gabriel,
des ist gezeug' Ezechiel, o frohnes El, dich hat gebor'n Maria
4) Ewig(e)s Vater ewig(e)s Wort, wahr' Gott, wahr' Mensch, der Tugend Hort
in Himm(e)l, in Erde hie und dort, der Sälden (= Glück) Port, den uns gebar Maria
5) O süßer Jesus, auserkor'n, du weißt wohl, dass wir war(e)n verlor'n,
sühn' uns deines Vater(s) Zorn, dich hat gebor'n die reine Maid Maria
6) O kleines Kind, o großer Gott, du leidest in der Krippen Not,
der Sünder hie(r) verhandelt hat, der Himmel Brot, das uns gebar Maria.
Übertragung: E. Kummer
Quellen:
Gockerell, Nina: Il Bambino Gesù. Wien 1998
Gugitz, Gustav: Das Jahr und seine Feste… Wien 1950. Band 2
Keller, Peter: Die Wiege des Christuskindes. Worms 1998.
Kummer, Eberhard und Wolf, Helga Maria: CD Lieder zur Leier und Wissenswertes von Weihnachten. Wien 2004 (Extraplatte EX 603-2)
Loimer-Rumerstorfer, Ingrid: Laßt uns das Kindlein wiegen. In: Salzburger Volkskultur November 1998
Maas-Ewerd, Theodor: Schon leuchtet deine Krippe auf. St. Ottilien 2000
Frdl. Mitteilung von Norbert Hauer
Bilder:
Revitalisiertes Kindelwiegen in Klosterneuburg. Fotos: Helga Maria Wolf
Zeitungsausschnitt "Der Sonntag" (Wiener Kirchenzeitung) 12.1.2020
Siehe auch:
Kindelwiegen-Fotos
Ankündigung der (abgesagten) Veranstaltung 2019