Kraftorte#
"Orte der Kraft", Reisen zu Kultplätzen etc. wurden im Zuge der Esoterikwelle populär.
So begann man seit den 1970er- Jahren in Europa, Kirchen, Wallfahrtsstätten
und traditionelle numinose Orte als Kraftorte zu besuchen. Man beruft sich dabei gerne auf vorchristliche, pagane Kulte, Sagen
und Ursprungslegenden. Gotteshäuser wurden mit der Wünschelrute begangen und dabei "kosmo-terrestrische" und "feinstoffliche Energie" konstatiert. An markanten Stellen, wie Altar, Kanzel und Beichtstuhl, soll es zu bemerkenswerten Beobachtungen ("komplizierte Zonenkreuzungen") kommen. Besonders "fühlige" Menschen stellen "Ausstrahlungen" fest. Zu den Kraftorten in der Wiener Innenstadt zählen sie den Stephansdom, die Michaelerkirche, Minoritenkirche, Maria am Gestade, Ruprechtskirche und Virgilkapelle.
Prof. Dr. Jörg Purner, Assistenzprofessor am Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege der Leopold Franzens Universität Innsbruck, dissertierte 1982 im Fach Technische Wissenschaften über radiästhetische Untersuchungen an Kirchen und Kultstätten. Er gelangte zur Überzeugung, dass die Erbauer von Sakralbauten um die Existenz unsichtbarer Standortfaktoren wussten und Kirchen und Kathedralen an dementsprechend geeigneten Stellen errichteten.
Quellen:
Gabriele Buchas: Plätze der Kraft in Wien. Wien 2003
Blanche Merz: Orte der Kraft. Aarau 1999.
Jörg Purner: Radiästhesie - Ein Weg zum Licht? Mit der Wünschelrute auf der Suche nach dem Geheimnis der Kultstätten. Zürich 1993
Bild:
St. Ruprecht, Wien 1. Die älteste Kirche Wiens wird von 16 unterirdischen Wasserläufen durchquert und zu den Kraftorten gezählt. Foto: Alfred Wolf