Laube#
Der Volkskundler Arthur Haberlandt (1889-1964) unterschied:
• den feuerlosen, durchgängigen Hausflur
• die zu Durchgängen vereinigten Lauben in Geschäftsstraßen alter Städte, besonders in Tirol
• Hofgänge von Bürgerhäusern, vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert
• die "Schopf" genannten Längslauben unter dem traufseitig ausladenden Dach des Bregenzerwälder Hauses
• freistehende Tanzlauben und Spiellauben aus Holz
Für niederösterreichische Häuser typisch ist die aufwendig gestaltete Längslaube ("Trettn"). Dem Stallungstrakt vorgelagert, schafft sie einen trockenen Zugang vom Wohnbereich.
Stiegenlauben mit einem gewölbten, von Säulen oder Pfeilern getragenen Vordach entsprechen Renaissance-Vorbildern. Sie finden sich bei Weinbauernhöfen in Niederösterreich und im Nordburgenland, wenn die Kellerräumlichkeiten bis in den Halbstock reichen und sich darüber das Wohngeschoss befindet.
Quellen:
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1953. Bd. 1/S. 98 f.,137
Weinviertler Museumsdorf Niedersulz (Hg. Richard Edl). Korneuburg 1997. S. 35
Bild:
Längslaube im Bauernmuseum Hameten bei Herzogenburg (Niederösterreich). Foto Alfred Wolf, 1996