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Partezettel#

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Gedruckte Todesmitteilungen waren (ab ca. 1500) in den Klöstern üblich, im profanen Bereich gilt ein Gedenkblatt für Kaiser Friedrich III. (1415-1493) als erstes Beispiel. Während in ländlichen Gebieten noch lange "Leichbitter" die traurige Nachricht überbrachten, heftete man im Maria-Theresianischen Wien (Trauerverordnung 1747) Zettel mit Hinweisen auf die Seelenmessen an die Haustore. 

Die Gestaltung von Parten (faire part - Mitteilung machen) war und ist der Mode unterworfen. Im 18. Jahrhundert erinnerten sie an Gedenkblätter, um 1800 waren sie schlichter, der Text von Schmuckelementen umgeben. Der typische breite Trauerrand kam um 1900 auf, oft geprägt und mit silbernen Symbolen versehen. Manche Exemplare waren ganz schwarz, mit goldenem oder silbernem Text. Für verstorbene Kinder gab es Vordrucke mit blauen Rändern. Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurden die Ränder schmäler, teilweise sind sie grau oder violett gedruckt, oder nicht mehr vorhanden. Obwohl spezialisierte Druckereien Standardmuster anbieten, z.B. was die meist voran gestellten Sprüche betrifft, ist man zunehmend um individuelle Gestaltung bemüht.

In jüngster Zeit sind auch Todesanzeigen im Internet möglich.


Quelle: 
Helga Maria Wolf: Diesem Leben voll Beschwerden … Wien 1976

Bild:
Partezettel und Sterbebild als Correspondenz-Karte. Wien 1912. Gemeinfrei