Perlåggen #
Perlåggen ist ein 1833 erstmals schriftlich erwähntes Kartenspiel, das heute vor allem im Tiroler Oberland und im Raum Innsbruck gespielt wird. Zwei Teams aus meist zwei Personen sitzen einander gegenüber, versuchen sich mittels verbalen und nonverbalen Geheimzeichen auszutauschen und möglichst viele Punkte zu gewinnen. Gespielt wird mit 33 Spielkarten mit deutschen Farbzeichen (Eichel, Laub, Schell und Herz), wobei je nach Ort und Situation bis zu acht Karten als ‚Perlågg‘ festgelegt werden, die eine Sonderfunktion erhalten. Flunkern und Täuschen sind wichtige Elemente des Spiels. Das ‚Perlågger-Latein‘ oder ‚Kårter-Sprech‘ hält eigene Bezeichnungen im Tiroler Dialekt für bestimmte Spielzüge, spezielle Karten und das Loben und Tadeln von Spielverhalten bereit. In Kematen, Imst und Tarrenz finden jährlich Meisterschaften statt. Jene in Imst und Tarrenz werden „Perlåggerball“ genannt, obwohl mit einem Ball keinerlei Ähnlichkeit besteht. Der Sieger in Tarrenz heißt „Perlåggerkaiser“, der Gewinner in Imst „Perlåggerkönig“, er erhält als Insignien Krone, Zepter und Purpurmantel.
2016 wurde das Perlåggen in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes - im Bereich Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste - aufgenommen.
Quelle:
UNESCO