Sechs#
Die Zahl sechs hat mit Vollkommenheit zu tun. Gott schuf die Welt in sechs Tagen (Gen 1,1-2,4a). In der Antike schätzte man die Zahl, weil sie als einzige sowohl die Summe ihrer Teiler (1+2+3=6) als auch als deren Produkt (1x2x3=6) darstellt. Ein Würfel hat sechs Seiten, sechs ist der Glück bringende höchste Wurf.
Die geometrische Form des Sechsecks findet sich in der Natur (z.B. Bienenwaben). Der Kreisumfang durch den Radius geteilt ergibt das beliebte Zirkelschlagmuster. Das Hexagramm, der sechsstrahlige Stern, besteht aus zwei ineinander geschobenen Dreiecken, von denen eines mit der Spitze nach oben, das andere nach unten weist. Als Davidsstern (Emblem des Staates Israel) soll es erstmals im 7. vorchristlichen Jahrhundert auf einem Siegel in Sidon verwendet worden sein. Das Hexagramm gilt in mehrfacher Deutung als Symbol der Durchdringung und Vereinigung von Gegensätzen: Himmel und Erde, Gott und Mensch, Geist und Materie, in der Alchemie der Zeichen für Feuer und Wasser. In Italien brachte man es als Schutzzeichen gegen Feuer auf den Häusern an. Brauereien benutzten es als Logo.
Der katholische Katechismus nennt sechs Grundwahrheiten des Glaubens:
- Gott ist.
- Gott ist ein gerechter Richter, der das Gute belohnt und das Böse bestraft.
- Drei göttliche Personen: Vater, Sohn, Heiliger Geist.
- Gott Sohn wurde Mensch, um die Menschen durch den Tod am Kreuz zu erlösen.
- Die Seele des Menschen ist unsterblich.
- Die Gnade Gottes ist zur Erlangung der ewigen Seligkeit notwendig.
Quellen:
Udo Becker: Lexikon der Symbole. Freiburg/Br. 1992. S. 127, 269
Otto Betz: Das Geheimnis der Zahlen. Stuttgart 1989. S. 83 f.
Großer Katechismus der katholischen Religion, Wien 1894/1929. S 8 f.
Inge Schwarz-Winklhofer, Hans Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole. Graz 2004. S. 128
Bild:
Philipp Schumacher: " Wie Gott die Welt erschaffen hat " Aus: Wilhelm Pichler, Katholisches Religionsbüchlein. Wien 1913