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Signaturenlehre#

Paracelsus
Die populäre Heilkunst verdankt Paracelsus (1493-1541) viele Grundsätze, dazu zählt die Signaturenlehre (lat. Merkmal, Bezeichnung) oder Sympathie-Medizin. Sie beruht auf dem geheimnisvollen Zusammenhang (Sympathie) zwischen Menschen und Dingen und dem Universum. Der Sympathie-Zauber will diese "mystische Partizipation" auszunützen. "Sympathetische Mittel", wie sie Frauen im 19. Jahrhundert beim Agnesbrünnl in Wien-Sievering verkauften, dienten dem Liebeszauber.

Andere Prinzipien der Medizin waren "similia similibus curantur" (Gleiches soll mit Gleichem geheilt werden) und "contraria contrariis curantur" (Entgegengesetztes soll etwas abwehren). Diese Vorstellungen gehen auf den griechischen Arzt und Philosophen Empedokles (494-434 v. Chr.) zurück. Noch der Botaniker Carl Linné (1707-1778) glaubte, dass gelb blühende Pflanzen auf die Galle wirkten. 


Quelle:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 126, 140, 739, 740, 790.

Bild:
Paracelsus. Kupferstich von Augustin Hirschvogel, 1540. Aus Wikipedia, gemeinfrei


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