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Spanlicht#

Am Mitterberg (Mühlbach am Hochkönig, Salzburg) wurde in der mittleren und späten Bronzezeit (16.-10. Jahrhundert v. Chr.) Kupfer abgebaut. In der einst bedeutendsten Erzfundstätte Österreichs fand man 25 cm lange, angebrannte Leuchtspäne. 

Die Späne wurden von Scheitern aus harzreichem Föhrenholz (Kienspan), Fichte, Buche oder Erle gewonnen. Es war eine winterliche Stubenarbeit der Knechte, sie von dem in einen Bock gespannten Scheit abzutrennen, auch auf der "Heinzelbank" stellten sie Leuchtspäne her. Der steirische Dichter Peter Rosegger (1843-1918) hat diese Arbeit geschildert und bemerkt, dass die Buben die Glut des Spanlichtes mit bloßer Hand entfernten: "Glut und Glück muss man angreifen lernen". 

Der Wiener Kienmarkt befand sich vom 13. bis ins 18. Jahrhundert in der Gegend des Ruprechtsplatzes. Ab 1701 ist ein "neuer Kienmarkt" auf dem heutigen Wildpretmarkt belegt. 

Spanhalter aus Eisen waren zusammengebogene Klemmen mit einem Dorn zum Einstecken in die Wand, später als Stock mit Feder und einem tischartigen Untergestell für die glühenden Abfälle. "Spanrössel" hieß ein kleiner, vierfüßiger Feuerbock zum Auflegen der Kienspäne. 

Die Redensart "Maulaffen feilhalten" kommt vom Spanlicht. Kopfförmige Tonbehälter, in deren "Mund" man den Span steckte, wurden "Maulaff" genannt. Da man, etwa bei der Arbeit im Keller, selbst den brennenden Span im Mund trug, um die Hände zur Arbeit frei zu haben, entstand die Redensart "sich nicht den Mund verbrennen wollen". (Nichts Unrechtes sagen).


Quellen:
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1953. Bd. 1/S. 88,130
Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien... Wien 1991. S. 78
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br. 1992. Bd. 2/S.1011 f
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