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Wien 7 - Neubau #

Das Cafe Weghuber am Beginn der Neustiftgasse in Neubau. Wien VII. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910.
Das Cafe Weghuber am Beginn der Neustiftgasse in Neubau. Wien VII. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910.
© IMAGNO/Öst. Volkshochschularchiv

1850 wurden die Vorstädte Neubau, Neustift, Spittelberg und Schottenfeld sowie Teile von Laimgrube, Mariahilf, St. Ulrich und Altlerchenfeld nach Wien eingemeindet. Der 7. grenzt an den 1., 6., 8., 15. und 16. Bezirk. 2015 hat der Bezirk Neubau eine Fläche von 160,8 ha und 31.291 BewohnerInnen.

Der Bezirk Neubau erstreckt sich in westlicher Richtung auf einem Höhenzug zwischen Wienfluss und Ottakringer Bach. Die ersten Nachrichten über diese Gegend datieren aus dem 13. Jahrhundert. 1211 stiftete der Münzmeister und Stadtrichter Dietrich der Reiche bei seinem Gutshof eine Kapelle - der Beginn der Vorstadt St. Ulrich. Fast ein Jahrhundert später erwarb das Schottenstift das Patronat und vergrößerte kontinuierlich seine Lehenshoheit über einen Großteil des 7. Bezirks. Die planmäßig angelegten Siedlungen boten Raum für Zuwanderer und Gewerbe. Den größten wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die, als Brillantengrund stadtbekannte, Gegend durch die Seidenwebereien, Textilmanufakturen und Posamentierhersteller. Der Spittelberg - in einem von Museumstraße, Messeplatz, Siebenstern-, Stift-, Burg-, Faßzieher- und Neustiftgasse umgrenzten Bereich- war 1525 im Besitz des Bürgerspitals ("Spitalberg"). Er war wegen seiner Gasthäuser berühmt-berüchtigt und ist heute ein Musterbeispiel der Revitalisierung alter Stadtviertel. Wiederholt wurde er aber zum Schicksalsort Wiens. Grund war seine Höhenlage und die Lage genau gegenüber der Hofburg. 1462 versuchte der böhmische Königssohn Viktorin - erfolglos - von hier aus die Burg zu stürmen. In der Zweiten Türkenbelagerung brachte Kara Mustafa 24 Kanonen in Stellung. In den Napoleonischen Kriegen, 1809, eröffneten 20 Haubitzen vom Spittelberg aus das Feuer auf die Stadt.

Zu einer Tradition entwickelte sich seit 1755 die feierliche Prozession der Krankenlade der bürgerlichen Seidenzeug-, Dünntuch- und Sammetmacher von St. Ulrich, die alljährlich zum Fieberkreuz in Atzgersdorf (Wien 23) pilgerten.

Quellen:
Wien in Zahlen, 2015
Helga Maria Wolf: Sehnsucht nach dem Alten Wien. Wien 2014
Ferdinand Opll: Wiener Heimatkunde Liesing. Wien 1982
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien


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