Weben#
Als Weben bezeichnet man das rechtwinkelige Kreuzen und Verbinden von längs laufenden (Kette) und quer laufenden Fäden (Schuss) zur Herstellung flacher Gebilde. Der Unterschied zum Flechten ist die Bildung eines Faches am Webkamm, -rahmen oder -stuhl, durch das man das Schiffchen mit dem Faden zieht.
Die drei Grundformen sind:
- Leinenbindung - Schuss und Kette ergeben ein einfaches Schachbrettmuster. Bei Wolle heißt das Gewebe Tuch, bei Baumwolle Kattun, bei Seide Taft. Die Leinenbindung ist seit dem 6. vorchristlichen Jahrtausend bezeugt.
- Köperbindung - Zwei oder mehrere Kettfäden liegen auf einem Schussfaden (oder umgekehrt). Köper wird seit der Bronzezeit für Wollgewebe verwendet. Dadurch lassen sich verschiedene Muster erzielen. Wolle in Köperbindung begünstigt die Verfilzung beim Walken.
- Atlasbindung - Beim Atlas liegt viermal die Kette (bzw. der Schuss) oben, wodurch eine Glanzwirkung entsteht. Die Atlasbindung kam vermutlich mit der Seidenweberei aus dem Orient im Mittelalter nach Europa.
Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S.940 f
Wikipedia: Webstuhl (Stand 3.3.2024)
Bilder:
Gewebter Teppich (Kelim). Foto: Helga Maria Wolf
Siehe auch:
Thema Gewebe