Vierseithof#
Der Vierseithof ist in Oberösterreich in der Form des Innviertler Vierseithofes ausgeprägt. Das Gehöft besteht aus 4 Gebäuden, die um einen zentralen Innenhof angeordnet sind. Die 4 Gebäude sind durch Tore bzw durch Tormauern verbunden.
In der ursprünglichen Form, die heute nur mehr im südlichen Innviertel zu finden ist, steht das Wohnhaus mit dem First senkrecht zum Innenhof. Später wurde der First um 90 Grad gedreht, sodass alle 4 Firste ringförmig um den Innenhof angeordnet sind. Das Gehöft besteht aus folgenden 4 Gebäuden: dem Wohnhaus, gegenüberliegend der Scheune sowie dem Stall und dem Schuppen.
Das Verbreitungsgebiet der klassischen Form ist auf das Innviertel- also die Bezirke Braunau, Ried und Schärding beschränkt. Östlich des Innviertels wachsen die einzelnen Gebäude der Gehöfte an den Ecken zusammen - bis hin zum an allen 4 Ecken geschlossenen Vierkanthof. Als Übergangsformen werden Hausruckhof, der an den beiden hinteren Ecken geschlossen ist und dem Einspringer, der an 3 Ecken geschlossen ist unterschieden.
Ursprünglich war das Gehöft in Holz gezimmert. Später verdrängte das gemauerte Haus die Holzhäuser. Im nördlichen Innviertel werden die Gehöfte wie auch im Mühlviertel aus vor Ort vorkommenden Steinen gemauert.
Das Wohnhaus war meistens mit Legschindeln gedeckt. Legschindeln werden nur mit Steinen beschwert, also nicht wie die Scharschindeln genagelt. Die Wirtschaftsgebäude waren mit Stroh gedeckt. Erst vor etwas 100 Jahren hat sich das Tondach durchgesetzt.
EIne Eigenheit des Rieder Raumes sind die Wohnhäuser mit dem "Vierplattlerdach", ein pyramidenförmiges Dach.