Opfer für die Freiheit Österreichs#
Sonderpostmarke
Das Markenbild zeigt eine Opferschale mit emporsteigenden Flammen. Unterhalb der Schale befindet sich eine Kette, deren Mittelglied gesprengt ist. In einer Rede zur Republikfeier am 12. November 1929 schilderte Anton Wildgans den österreichischen Menschen und sein Schicksal. Dabei sagte er unter anderem: "In diesen Herzlanden, welche allein das heutige Österreich bilden, kreuzten einander von altersher die Straßen vom Aufgang zum Untergang, von Mittag bis Mitternacht. Der Erzschritt der Legionen war auf ihnen erklungen genauso wie die Schlachtgesänge der Germanen. Hunnen, Awaren und Türken waren auf ihnen ins Land gedrungen und hatten mit wilden, mordgierigen Waffen gepocht an die Bastion des Abendlandes. Und immer wieder geschah es, daß auf dem blutgetränkten Boden, auf dem diese Straßen einander kreuzten, nicht nur um sein eigenes Schicksal gerungen wurde, sondern daß hier auch die Würfel fielen über das Schicksal des ganzen Weltteiles. Dies herab bis in unsere Tage, bis zu den Karpatenkämpfen des Weltkrieges, in denen das bereits dem Untergang geweihte, aus tausend Wunden verströmende Österreich zum letzten Male seine Pflicht tat für Europa. So ist der Österreicher seit Jahrhunderten gewöhnt an das unmittelbare Erleben von ganz großen Vorgängen der Geschichte, deren blutige Rechnung er unzählige Male bezahlt hat..." Diese Worte umschreiben wohl am besten die symbolhafte Bedeutung der vorliegenden Sonderpostmarke, die dem Gedenken aller Österreicher, die ihr Leben für die Freiheit Österreichs eingesetzt hatten, gewidmet war.