Wiedereröffnung der Wiener Secession#
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Die Wiener Secession wurde 1897 als Heimstatt von jungen Künstlern gegründet, die mit den herrschenden künstlerischen und kulturpolitischen Bestrebungen ihrer Zeit nicht zufrieden waren. Sie waren auf Suche nach etwas Neuem, nach einem Stil, der nicht nur alle Gattungen der Kunst, sondern auch jene des täglichen Lebens umfassen sollte - der "Jugendstil". Ziel dieses Stils war die Schaffung eines Gesamtkunstwerkes. Der erste Präsident der Wiener Secession wurde Gustav Klimt, der bedeutendste österreichische Maler der Jahrhundertwende. Innerhalb eines Jahres wuchs die Mitgliederzahl von 19 auf weit über 100. Nach der ersten sensationell erfolgreichen Ausstellung baute sich die Vereinigung ihr Gebäude am Naschmarkt. In diesem neuen Haus konnten die Secessionisten ihrer neuen Kunstauffassung - nicht ohne Widerspruch von seiten beharrender Kräfte - zum Durchbruch verhelfen. 1939 wurde die Vereinigung aufgelöst. Nach 1945 formierte sie sich wieder, und das zerbombte Haus wurde notdürftig instand gesetzt. Mit der ersten Oskar-Kokoschka-Ausstellung nach dem Krieg wurde der Ausstellungsbetrieb wieder aufgenommen. Die Stadt Wien beschloss den Wiederaufbau der Wiener Secession nach den Originalplänen von Olbrich. Daß an Wien die Entwicklungen der europäischen Kunst nicht spurlos vorbeigingen, war und ist bis heute Verdienst des Hauses am Naschmarkt, getreu seinem über dem Eingang eingemeißelten Motto: "Der Zeit ihre Kunst - der Kunst ihre Freiheit." Die Marke zeigt einen Ausschnitt aus dem Originalbild "Der Kuß" von Gustav Klimt.