200 Jahre Wiener Prater#
Sonderpostmarke
Am 19. April sind es 200 Jahre her, daß der Volkskaiser Joseph II. den Wienern per Dekret den Zugang zum bisher für die Öffentlichkeit geschlossenen Areal des Praters zusicherte und die Eröffnung von Gast- und Vergnügunsstätten erlaubte. Eine Volksvergnügungsstätte war geboren. Als in Wien der Kongreß tagte, gab es im Wurstelprater bereits 40 Wirtshäuser mit Ringelspielen, Schaukeln, Vogelschießen und Kegelbahnen. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte der Prater, wegen seines Vergnügungsangebotes imVolksmund auch "Wurstelprater" genannt, im Weltausstellungsjahr 1873. Zwei ständige Zirkusse buhlten um Zuschauer, der Hanswurst brachte mit seinen Narreteien die Wiener zum Lachen, drei Feuerwerker malten Märchen und Geschichten in den Himmel, und zahlreiche Ringelspiele erfreuten nicht nur die Kinder. Doch darüberhinaus hatte der Prater auch andere Besonderheiten aufzuweisen: So ist die erste Löwendompteuse, die als "Madame Senide" Welterfolge feierte, ein Kind des Praters. Sein Wahrzeichen, das neben dem Stephansdom zum zweiten Wahrzeichen von Wien werden sollte, das Riesenrad, erhielt er jedoch erst im Jahr 1897. Als das Reich des Kasperls, der Schaubuden und der Ringelspiele 1945 ein Raub der Flammen wurde, da glaubten viele Wiener an ein Ende des "Wurstelpraters". Doch es gibt ihn heute noch - neu aufgebaut und trotzdem 200 Jahre alt. Das Markenbild bringt eine Praterlanschaft mit dem Riesenrad.