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Ausstellung: Renaissance in Österreich#

Sonderpostmarke

Diese Sonderpostmarke würdigte gleich zwei denkwürdige Anlässe. Nach 30 Jahren wurde Schloss Schallaburg, eines der interessantesten Renaissanceschlösser nördlich der Alpen, wieder der Öffentlichkeit übergeben. Der wertvolle Baubestand wurde gesichert und vorbildlich restauriert. Der zweite Anlaß: Von 22. Mai bis 14. November 1974 war das Schloss Schauplatz einer großen Renaissanceausstellung, die zum erstenmal diese markante Epoche der österreichischen Geschichte darstellte. Die Schallaburg verdankt ihren Ruhm dem prächtigen Terrakottenhof, der kein auch nur annähernd ähnliches Vergleichsbeispiel aufzuweisen hat. Schon die Architektur ist eigenartig. Die Arkaden schmücken die schmälste und längste Front des Hofes zur Gänze. Sie selbst sind jedoch in Gerüstbauweise, unter Verwendung gebrannter, meist selbsttragender Tonelemente, entstanden. Im Erdgeschoß sieht man über einer Reihe dekorativer grotesker, mitunter auch symbolhafter Konsolen und Keilsteine vier Zyklen: die Fabel vom Müller, seinem Sohn und dem Esel, eine Serie antiker Helden und Heldinnen, die neun Musen, und zuletzt Szenen der Herkuleslegende. Des weiteren sind die sieben freien Künste, die acht Tugenden und auf zwanzig Terrakottareliefs die römischen Imperatoren von Julius Cäsar bis Tacitus verewigt. Das Markenbild zeigt einen aus Terrakotta geformte Schlußstein, einen Satyrkopf, eine Maske mit grotesken Zügen.


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