Weihnachten 1974#
Sonderpostmarke
Zum Brauchtum des Weihnachtsfestkreises gehört auch das Backen der Brote und Bäckereien. In Österreich sind regional unterschiedlich zahlreiche Formen üblich. Im allgemein verwendet man für die Bäckereien Semmel- oder Lebkuchenteig. Die mit der Hand geformten Kleingebäcke zeigen menschliche Figuren, aber auch Tiere und Reiter, Schnecken, Striezel, Beugel und Wecken. Bei figürlichen Formen werden Rosinen als Augen und Mund in den Teil eingebacken. Die Brote sollen teils dämonischen Wesen, teils Menschen gleichen. Das Dörrobst, wie Kletzen, Birnen, Äpfel und Zwetschken, spielt im altbäuerlichen Brauchtum in der Weihnachtszeit eine große Rolle, ebenso wichtig sind Honig, Milch und Butter. Die gedörrten Früchte werden als Fastenspeise am Christabend vor dem Mettengang als "Heiligabendbrot" gegessen. Das Birnen- und Kletzenbrot ist weit verbreitet und das wichtigste Kultgebäck des Jahres. Am meisten wird das Kletzenbrot in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich gegessen. In den östlichen Bundesgebieten gibt es an Stelle des Kletzenbrotes den Mohn- oder Nußstrudel. Das Markenbild zeigt eine Holzplastik von Meister Oberwang "Maria mit Kind" (um 1600) aus der Kirche St. Konrad von Oberwang in Oberösterreich.