150 Jahre Wiener Stadttempel#
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Für den Bau des Wiener Stadttempels wurde aus mehreren Vorschlägen der Architekt Josef Kornhäusel ausgewählt. Er wurde am 13. November 1782 in Wien geboren. Von 1812 bis 1818 war er Baudirektor des Fürsten von Liechtenstein. Nach Beendigung dieser Tätigkeit baute er unter anderem von 1820 bis 1823 die Weihburg bei Baden und 1822 das Josefstädter Theater. Im Jahr 1823 begann er mit dem Bau des neuen Bethauses für die jüdische Gemeinde in Wien. 1825 erfolgte die Grundsteinlegung des Zinshauses, hinter dem die Synagoge verborgen werden mußte, da man nicht merken durfte, daß sich an dieser Stelle ein nichtkatholisches Gotteshaus befand. Kornhäusel machte für den Tempel vier Entwürfe, von denen der dritte zur Ausführung kam. Der Wiener Stadttempel, der im Jahre 1826 eingeweiht wurde, war für das Wiener Judentum das Zentrum geistigen Lebens. Von 1848 bis 1938 lebten die Juden in relativer Freiheit und nahmen regen Anteil am kulturellen Leben Österreichs. Das brutale Ende dieser Periode bedeutete die Reichskristallnacht (9./10. November 1938). Alle Synagogen und Bethäuser Österreichs wurden zerstört. Nur der Wiener Stadttempel blieb bestehen, da seine Sprengung die gesamte Umgebung in Mitleidenschaft gezogen hätte. Im Jahre 1963 wurde der Tempel renoviert und neu eingeweiht. Das Markenmotiv zeigt eine Innenansicht des Stadttempels.