100. Geburtstag von Johann Böhm#
Sonderpostmarke
Am 26. Jänner 1886 in Stögersbach, im niederösterreichischen Waldviertel, als Sohn eines Maurers und einer landwirtschaftlichen Hilfsarbeiterin geboren, verbrachte Johann Böhm seine Kindheit in sehr bescheidenen Verhältnissen. Böhm trat im Jänner 1900 bei einem Baumeister in die Maurerlehre ein. Schon bald gab er die Lehrlingsstelle auf und ging mit seinem Vater nach Wien, um dort Arbeit zu suchen. 1903 trat er der Gewerkschaft der Maurer bei, und wurde bald darauf Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Zwei Jahre später wurde er Obmann der Ortsgruppe Währing und 1912 Obmann der Vereinigung der Wiener Ortsgruppen der Gewerkschaft der Maurer. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte Böhm seinen gewerkschaftlichen Weg fort und wurde 1927 Wiener Gemeinderat. 1929 wurde er zum Vorsitzenden der Bauarbeitergewerkschaft und 1930 in den Nationalrat gewählt. Er legte 1945 den Grundstein zum Gewerkschaftsbund und half in seiner neuen Position als Staatssekretär für soziale Verwaltung mit, die Grundlagen der Sozialpolitik der zweiten Republik zu schaffen. Er bekleidete die Ämter eines Gewerkschaftspräsidenten und des Präsidenten des Hauptverbandes der
österreichischen Sozialversicherungsträger und fungierte ab Dezember 1945 zweiter Nationalratspräsident. Der am 13. Mai 1959 verstorbene Johann Böhm gilt als einer der Baumeister der Zweiten Republik und einer der größten Persönlichkeiten der österreichischen Sozialdemokratie.