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50. Todestag von Julius Tandler#

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Julius Tandler nimmt durch seine anatomischen Forschungsarbeiten einen bedeutenden Platz in der Geschichte dieses medizinischen Faches ein. Noch größere Bedeutung hatte er allerdings für die Geschichte des Wohlfahrtswesens, denn mit seinem "geschlossenen System der Fürsorge" im Wien der zwanziger Jahre wurde er zum Vollender des humanitären Prinzips der Fürsorge. Julius Tandler wurde am 16. Februar 1869 in Iglau im damaligen Kronland Mähren geboren. In Wien lernte Tandler bereits in seiner Jugend das ganze Elend dieser Zeit kennen. Er war 1910 Innhaber der I. Anatomischen Lehrkanzel an der Universität Wien und in den Kriegsjahren 1914 bis 1917 Dekan der Medizinischen Fakultät. Am 9. Mai 1919 erfolgte seine Bestellung zum Unterstaatssekretär und Leiter des Volksgesundheitsamtes. 1920 wechselte er vom Volksgesundheitsamt zur Stadt Wien, wo er als Stadtrat für das Wohlfahrts- und Gesundheitswesen in den nächsten Jahren mit unermüdlicher Energie für den Ausbau der Fürsorge arbeitete. Er engagierte sich besonders gegen die als "Wiener Krankheit" bezeichnete Tuberkulose. In den frühen dreißiger Jahren wirkte Tandler auch im Rahmen der Hygiene-Sektion des Völkerbundes mit, der Vorläuferorganisation der Vereinten Nationen. Im Zuge der Februar-Ereignisse des Jahres 1934 wurde Julius Tandler zwangspensioniert. Er starb am 25. August 1936.


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