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100. Geburtstag von Karl Böhm#

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Bevor der am 28. August 1894 in Graz geborene Karl Böhm die Musikerlaufbahn ergriff, absolvierte er ein "bürgerliches" Studium und promovierte zum Doktor der Rechte. Solcherart abgesichert, widmete er sich seinem Lebensziel, dem Dirigentenberuf und erwarb eine überaus fundierte praktisch-musikalische Ausbildung, die ihn in Verbindung mit seiner sprichwörtlichen Werktreue bald zu europaweitem Ruf führen sollte. Obwohl als Mozart und Strauss-Interpret berühmt, besaß Böhm ein weitgestreutes Repertoire: Beethoven, Schubert, Bruckner, Brahms, Schumann - was immer er dirigierte, sein Können und seine Begeisterung für die Musik faszinierten sein Publikum in aller Welt stets von neuem. Es gibt kein musikalisches Zentrum der Welt, wo Böhm nicht großartige Erfolge verzeichnen konnte. Aber ob New York, Berlin, München, Bayreuth, Mailand und vor allem Salzburg - besonderen Stellenwert nahm immer seine Beziehung zu Wien und zu den Wiener Philharmonikern ein. "Ich habe Sie geliebt, wie man einen Menschen lieben kann ...", bekannte er am Ende seines Lebens diesem Orchester ein. Jenes berührende Ende verklärt eine 48-jährige Beziehung zu den Wiener Philharmonikern, die etwa 450 Konzerte, unzählige Opernabende in Wien und Salzburg sowie zahlreiche Schallplatten- und Filmaufnahmen aufzuweisen hat. 1967 wurde er zum "Ehrendirigenten" dieses Orchesters ernannt, eine Auszeichnung, die bisher nur zweimal (1983 an Herbert v. Karajan) einem Dirigenten zuteil wurde. Die hiemit zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung galt einem Dirigenten, der Menschlichkeit in des Wortes vollster Bedeutung wie kein anderer Künstler verkörperte. Karl Böhm gelangte als "Antistar" zu Weltruhm und zeitloser Größe. Nichts an ihm, weder die Musizierweise, Dirigiertechnik, äußere Erscheinung oder Lebensart, gemahnte an einen außergewöhnlichen Künstler. Aber seine Fähigkeit, durch totales Zurücktreten hinter das jeweilige Werk gewissermaßen Musik "an sich" scheinbar ohne das Medium Interpret erklingen zu lassen, wurde exemplarisch und faszinierte Orchester und Konzertbesucher in aller Welt. Das Markenbild zeigt ein Portrait des Dirigenten.