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Sagen und Legenden aus Österreich: Der Hexenritt#

Dauermarkenserie

Am nördlichen Rand der steirischen Landeshauptstadt Graz erhebt sich auf einer 469 m hohen Anhöhe die mächtige, im frühen 18. Jahrhundert erbaute Wallfahrts- und Pfarrkirche Mariatrost. Sie ist nach Mariazell das bedeutendste Marienheiligtum der Steiermark. Am Aufgang der um 1770 geschaffenen Kanzel der Kirche ist der Hexenritt von Mariatrost dargestellt. Die Darstellung zeigt eine große fliegende Katze, auf der eine Hexe reitet. Einem Betenden, der seine mit eisernen Sohlen versehenen Schuhe zu einem Bildstock mit einer Marienstatue empor hält, wirft sie ein Taschentuch zu. Der Hintergrund für dieses Votivbild bildet eine Sage, wonach ein Soldat, der den weiten Weg von Ungarn hierher auf sich genommen hatte, um hier die Gottesmutter zu bitten, ihn von einem bösen Fluch zu befreien: Einer Zigeunerin, die ihn zum Tanzen aufforderte, habe er mit dem Argument, dass ihm um seine Schuhe leid sei, den Tanz abgelehnt. Voll Zorn habe ihm die Frau deswegen gedroht, dass er in Zukunft keine Schuhe mehr haben werde. Gleichzeitig habe sie ihm sein Taschentuch gestohlen, um ihn damit den Fluch anzuzaubern. Und tatsächlich hielt von nun an mehr kein Schuh länger als zwei Tage. In seiner Verzweiflung sei er nun nach Mariatrost gepilgert, um hier zu beten. Dort kam die Zigeunerin in der Gestalt einer Hexe auf einer großen Katze geritten und gab dem Soldaten das Taschentuch zurück und fortan war dieser vom Zauber der ständig durchgetretenen Schuhe befreit.


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