Motorräder - KTM R 125 Tarzan#
Sonderpostmarkenserie
Die KTM Tarzan, genannt nach dem Urwald-Helden, der alle Hindernisse bezwang und stets sein Ziel erreichte, war das erste serienmäßige Sportmotorrad aus dem Werk in Mattighofen, Oberösterreich. Entwickelt aus der bewährten Grand Tourist, gebaut ab dem Jahre 1957 und in den Farben Rot, Schwarz und Silber ausgeliefert, erreichte das "heiße Eisen" mit seinen 8 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 107 km/h. Um diese für damalige Verhältnisse hohe Leistung zu erreichen, mussten die Verdichtung des Einzylinder-Zweitaktmotors von Rotax mit seinen 125cm erhöht, die Drehzahl gesteigert und die Querschnitte der Kanäle günstiger geformt werden. Trotzdem blieb der Verbrauch gering, nur 2,6 Liter als Normverbrauch für 100 Kilometer. Die Maschine wurde mit vier Gängen ausgestattet und erhielt damit eine bessere Beschleunigung. Als Fahrgestell diente ein Vollschwingenrahmen, vorne eine Langarmschwinge (Earles Gabel), hinten eine Rohrschwinge. Die Federung erfolgte vorne wie hinten durch hydraulisch gedämpfte Federbeine. Es war damals die modernste Federung. Auffällig an der Tarzan war der große Tank, der 18 Liter fasste. Damit konnte man von Salzburg nach Mailand fahren ohne aufzutanken. Zusätzlich hatte der Tank seitliche Einbuchtungen zum Anlegen der Arme und eine Kinnstütze aus Gummi. Auch der Preis war erschwinglich. Ab dem Jahre 1958 stattete KTM alle seine Fahrzeuge mit einem neuen umweltschonenden Auspuff aus. Der von Dr. Leistritz erfundene "Frankfurter Topf", ein Schalldämpfer aus Leichtmetall-Druckguss, ließ bei verringerter Phonzahl die Motorräder "flüstern" und brachte bei bestimmten Modellen sogar eine Leistungssteigerung. Die Geschichte von KTM beginnt 1934, als Hans Trunkenpolz in Mattighofen eine Schlosserwerkstätte eröffnete. In den Folgejahren spezialisierte sich Trunkenpolz auf den Handel und die Reparatur von Motorrädern. Ab 1952 begann man mit der Entwicklung eines Leichmotorrades mit 98 ccm (R100). Bereits im nächsten Jahr wurde die Serienproduktion aufgenommen. 20 Mitarbeiter fertigten damals pro Tag drei Motorräder. Der Firmenname lautete nun offiziell KTM - Kronreif-Trunkenpolz-Mattighofen. Der Einstieg in den Rennsport brachte nicht nur sportliche Erfolge sondern förderte die Entwicklung neuer Motorradmodelle. Krisenjahre, wie die Jahre 1959/60 und 1991/92, erzwangen zwar Umstrukturierungen des Betriebes und der Produktpalette, aber es gab immer wieder neuen Aufschwung, der sich auch im sportlichen Bereich widerspiegelte. So errang zum Beispiel 1984 Heinz Kinigadner auf KTM den ersten Weltmeistertitel in der 250er Klasse.