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Brauchtum - Osterratschen#

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Von Gründonnerstag bis zum Karsamstag ziehen die Ratschenbuam - meist Buben und Mädchen aus der Ministrantenschar - durch die Straßen und künden mit ihren Ratschen und Sprüchen die Gebetszeiten an, während die Glocken in dieser Zeit schweigen. Nach alter Tradition werden in katholischen Gegenden an den Kartagen die Kirchenglocken nicht geläutet. Der frohe Charakter des Glockengeläutes passt nicht zur Trauerstimmung dieser Tage, an denen das Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu im Mittelpunkt der Liturgie steht. Die Glocken schweigen vom Gloria der Gründonnerstagsmesse an. Man sagt: "Die Glocken fliegen nach Rom". An ihre Stelle treten die Ratschen, mit denen zu den üblichen Läutzeiten die Gläubigen zum Gebet aufgefordert werden. Erst mit dem Gloria der Auferstehungsfeier ertönen wieder die Glocken mit festlichem Klang. Das Ratschen wurde bereits zur Zeit Karls des Großen im 8. Jahrhundert ausgeübt und geht bis ins 6. Jahrhundert zurück, als es noch keine Kirchenglocken gab. Das Ratschen diente nicht nur zur Ankündigung, im .Ratschen-Gehen. verbirgt sich nämlich ein germanischer Kultbrauch: Durch den "Heidenlärm" sollte die schlafende Natur aufgeweckt werden. Und man glaubte an eine umso schnellere Wiederkehr des Frühlings, je lauter das Ratschen ausfiel. Die Ratschen haben je nach Bauart unterschiedliche Formen. So gibt es Schubkarrenratschen, Kasten- oder Kurbelratschen, Flügelratschen und Hammerklappern. Grundlage ist ein Resonanzkörper aus Holz. Federnde Brettchen oder Holzhämmerchen werden durch das Drehen einer genoppten oder gerillten Walze angehoben und schlagen mit viel Krach auf. Einzig bei der Klapper, die meist in der Kirche Verwendung findet, wird ein Holzhämmerchen durch vor und zurückbewegen der Hand angeschlagen. Zum Ratschen, das heute fast nur mehr in ländlichen Gegenden üblich ist, gehören auch die richtigen Sprüche, mit denen die Gläubigen ans Beten erinnert werden sollen. Der allseits bekannte Spruch lautet: "Wir ratschen, wir ratschen zum Englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss." Am Karsamstag bitten nach altem Brauch die Ratschenbuam um Eier bzw. Ostergaben. Mit dem Spendengeld für den Ratschendienst wird oft ein Ausflug mitfinanziert. Dies motiviert die Kinder zusätzlich, auch bei jedem Wetter unterwegs zu sein.


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