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Blumen - Schneerose#

Dauermarkenserie

Die Schnee- oder Christrose (Helleborus niger L.), auch Schwarze Nieswurz, Schneekannerl u.a. aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ist wohl die bekannteste der etwa 25 von Westasien bis Süd- und Mitteleuropa verbreiteten Helleborus-Arten. Sie stammt aus den Südalpen, gedeiht auf kalk-, nährstoff- und mullreichen, lockeren, steinigen Lehmböden - die eher frisch als trocken sein sollten - in Edellaub-, Misch- und Kiefern-Wäldern. Die Schneerose blüht bei uns oft schon im Dezember (Christrose, Weihnachtsblume), meist aber zwischen Jänner und April und lässt danach vielsamige Balgkapseln reifen. Als Zierpflanze - auch zahlreiche Hybriden (Lenzrosen) aus Kreuzungen verschiedener Arten werden kultiviert - verwildert sie gelegentlich. Die ausdauernde, 15 - 30 cm hohe und geschützte Staude mit einem kräftigen, schwarzbraunen Wurzelstock ist in allen Pflanzenteilen - besonders Wurzelstock und Samen - stark giftig. Herzwirksame Glykoside (Helleborin, Helleborein und in der Grünen Nieswurz auch Hellebrin), Aconitsäure und in der Grünen Nieswurz (Helleborus viridis L.) Alkaloide können zu Schleimhautentzündungen, Übelkeit, Durchfall, Gefäßkrämpfen, Atemnot, brennendem Durst, Seh- und Herzrhythmusstörungen führen. Der Tod durch Atemlähmung ist beschrieben worden. Wegen der geringen therapeutischen Breite der Herzglykoside und des komplexen Wirkspektrums wird Helleborus als Droge nicht mehr verwendet. Nur wenige Homöopathika und Fertigarzneien werden noch verordnet. Pulverisierte Rhizome waren Bestandteil von Schnupftabaken und Niespulvern (Nieswurz). Der Sage nach wurde Herakles durch die Nieswurz von einem Wahnsinnsanfall geheilt. Plinius der Ältere, der römische Gelehrte (23 . 79) behauptete, man hätte schon 1400 v. Chr. Geistesgestörtheit (helleborio, gr. = verrückt) mit Schwarzer Nieswurz (wohl Helleborus orientalis LAM.) behandelt, weil sie schwarze Galle abführe, die ihrerseits Verrücktheit bewirkt. Die Schneerose wurde früher als Amulett benützt, es wurden ihr göttliche Kräfte zugeschrieben. Sie gilt als Mittel zur Erhaltung der Jugend, lokal wird sie auch "Auferstehungsblume" genannt. In Mitteleuropa blühen neben den gezüchteten Gartensorten noch die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus L.) unserer Weinberge und ähnlicher Standorte, die erwähnte Grüne Nieswurz (Helleborus viridis L.), die auch als Tierarzneipflanze und Kulturrelikt seit dem Mittelalter verwildert und die Hecken-Nieswurz (Helleborus dumetorum WALDST. & KIT.), die ebenfalls als Tierarzneipflanze aus Bauerngärten verwildert ist.