Blumen - Frauenschuh#
Dauermarkenserie
Der Frauenschuh, Cypripedium calceolus L., aus der weltweit bis zu 25000 Arten umfassenden und bei uns gänzlich geschützten Familie der Orchideen oder Knabenkrautgewächse (Orchidaceae) ist wohl die bekannteste und prächtigste heimische Orchidee. Sie blüht von Mai bis Juli in lichten Bergwäldern, im buschigen Steingeröll, vereinzelt auch von der Ebene (Flussauen) bis 1600 (1900) m in die Latschenregion reichend und verlangt, so wie die meisten Knabenkräuter, modrig-humosen und kalkhaltigen Lehm- oder Tonboden. Für Fliegen und Erdbienen - angelockt vom Farbkontrast und dem milden aprikosennahen Duft - wird die pantoffelähnliche Unterlippe zur "Kesselfalle". Zur Bestäubung führt der Weg nur an der Narbe und den klebrigen Pollen vorbei wieder heraus. Der Name (auch die zahlreichen Volksnamen wie z.B. Venus-, Marienschuh oder Almlatscher) weist ebenfalls auf die auffällige Form der Blütenunterlippe hin.|| Seiner Schönheit wegen ist der Frauenschuh immer wieder gepflückt worden. Dazu kommt die Zerstörung so manchen Lebensraumes, so dass er an vielen früheren Fundstellen völlig ausgerottet ist. Er ist sehr selten geworden und außerordentlich gefährdet. Die strengen Naturschutzmaßnahmen und die Einsicht nicht nur der Bergwanderer - die ihn selbst oft nur noch von Bildern kennen - lassen hoffen, dass die Bestände allmählich wieder anwachsen. Einige Gartensorten lassen sich außerdem leicht über den Blumenhandel besorgen. Von den weltweit ca. 50 Arten der Gattung Cypripedium wächst in Europa praktisch nur die beschriebene Art. Zwei, nämlich den Großblütigen Frauenschuh (Cypripedium macranthos SWARTZ) und den Gepunkteten F. (C. guttatum SWARTZ) findet man nur in Russland. Die Wurzelstöcke eines nordamerikanischen Frauenschuhes werden in der Volksheilkunde und in der Homöopathie bei Schlaflosigkeit und emotionalen Spannungen verordnet. Ein Herbarblatt . manche sagen dazu "Pressblumenbild" . aus dem Jahr 1962 diente der Briefmarke als Vorlage.