Hans Robert Pippal - Mädchenbildnis Martina#
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Wien war der Lebens- und Arbeitsschwerpunkt von Hans Robert Pippal (Wien, 4. 4. 1915 – Wien, 6. 11. 1998), auch wenn ihn Reisen und Aufträge in zahlreiche Länder Europas und in die USA führten. Bereits im Alter von 21 Jahren stellte er im Wiener Künstlerhaus aus. Seine Einberufung zum Militärdienst 1939 unterbrach aber die verheißungsvolle Karriere. 1943 kehrte er schwer verwundet nach Wien zurück und nahm seine künstlerische Tätigkeit auf. Der Stil Hans Robert Pippals wurzelte vor dem Krieg in der spätexpressionistischen Malerei Österreichs (Anton Faistauer, Anton Kolig, Herbert Boeckl u.a.). Nach dem Kriegsende setzte er sich mit der klassischen Moderne Frankreichs (Maurice Utrillo, Raoul Dufy, Henry Matisse u. a.) auseinander. Grosse Bekanntheit erreichte er ab 1948 durch seine Illustrationen für das „Österreichbuch“, durch das auch der Textilfabrikant Bernhard Altmann (USA) auf den jungen Maler aufmerksam und zu dessen wichtigstem Auftraggeber der folgenden Jahre wurde. Ab den -50er Jahren folgten große Aufträge durch den Bund, die Stadt Wien usw. Pippal entwarf z.B. den Gobelin „Staatsvertrag“, der 1959 General Eisenhower im Weißen Haus in Washington DC überreicht wurde – als offizieller Dank der Republik für die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags durch die USA (1955). 1950 und 1954 vertrat Pippal Österreich bei der Biennale von Venedig. Eine Einzelausstellung in der Wiener Secession 1954 mit über 100 Arbeiten zeigte seine künstlerische Vielfalt. Das auf der Marke abgebildete Bild von 1970 zeigt die Tochter des Künstlers, Martina, im Alter von 13 Jahren: In weißer Bluse und schwarzem Rock sitzt sie nach links gewandt, den Blick nach rechts richtend. Scharfes Licht modelliert die Dargestellte. Die Farbe ist expressionistisch locker aufgetragen. So bleibt der dunkelbraune Grund zwischen den Pinselstrichen sichtbar. Damit ist die Figur in der Bildfläche verankert und zugleich der Persönlichkeit der Heranwachsenden Spielraum gegeben. Neben seinen Stadtansichten – besonders den bekannten Wienbildern – bildet das Porträt einen zweiten Schwerpunkt in Pippals Schaffen. Mitglieder seiner Familie und Freunde (z. B. Milo Dor) hat er wiederholt gemalt. Auftragsporträts entstanden u. a. für die Bürgermeistergalerie des Wiener Rathauses, das Wiener Parlament und die Rektorengalerie der Universität Wien.