Moderne Kunst in Österreich - Soshana#
Sonderpostmarkenserie
Soshana, die aus Wien stammende und nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder in Wien ansässige Malerin, führte ein Leben als Globetrotterin und Kosmopolitin. Ihre Erfahrungen auf allen Kontinenten prägten ihr Leben und ihr Werk. Soshana wurde als Susanne Schüller am 1. September 1927 in Wien geboren. 1938 verließ sie mit Ihren Eltern Wien und geht nach England, wo sie eine Ausbildung als Modezeichnerin erhielt. Nach zwei Jahren emigrierte sie nach Amerika und begann unter Anleitung von Beys Afroyim zu malen. Aus der Ehe mit ihrem Lehrmeister entstammte ein Sohn, den sie später bei ihrer Familie in Wien unterbrachte. Ihre erste große Ausstellung präsentierte sie 1948 im Circulo de Bellas Artes in Havanna unter dem Künstlernamen „Soshana“. Ein Jahr später kehrte sie Amerika den Rücken, reiste durch Europa und fand in Paris für viele Jahre eine künstlerische Heimstätte. Erstaunlich rasch fand Soshana als Frau im Mekka der Kunst Anerkennung und Aufnahme, erfreute sich der Wertschätzung vieler Künstler, allen voran Alberto Giacometti und Pablo Picasso. Beide portraitierten sie mehrmals. Ihre Rastlosigkeit und künstlerische Neugier drängte sie dazu, sich selbst „ein Bild von der Welt“ zu machen, und entfachte immer wieder ihre Lust zu ausgedehnten Reisen, die sie um die ganze Welt führten. Asien, Indien und Japan hinterließen starken Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung. Sie reiste durch Afrika, hielt sich in Mexiko auf, aber immer wieder kam sie nach Paris zurück und präsentierte ihre Werke, die in der Begegnung mit den verschiedenen Kulturen entstanden sind. Soshana übersiedelte 1972 nach Jerusalem. Der Ausbruch des Yom-Kippur Krieges veranlasste sie nach New York zu gehen, wo sie für die nächsten zehn Jahre ihr Atelier bezog. Die Bindung an die Familie drängte sie 1985 in ihre Geburtsstadt Wien zurückzukehren und sich hier endgültig niederzulassen. Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat Soshana an den neuralgischen Punkten der modernen Kunstszene und in fernen Ländern verbracht. Sie hat als Jüdin, aus Wien vertrieben, ihr Leben obsessiv der Malerei gewidmet und auf ihren Reisen den künstlerischen Horizont stetig erweitert. Das bemerkenswerte Leben der Malerin Soshana spiegelt sich in den verschiedenen Themenbereichen ihrer vielen Bilder wie auch im weiten Spektrum ihrer künstlerischen Stile, mit denen sie uns ihre Visionen zu vermitteln sucht. Pendelnd zwischen gegenstandsgebundenen Aquarellen, eruptiven, phantastischen Landschaften, radikaler Abstraktion und formaler Autonomie, kann Soshana auf ein facettenreiches Oeuvre verweisen. Ihre Werke wurden von Tokio bis Paris, von New York bis Sao Paulo gezeigt und befinden sich in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen.