Weltkulturerbe UNESCO: Wachau#
Sonderpostmarkenserie
Die Wachau – wer denkt im Frühjahr dabei nicht an die Marillenblüte, die das Donautal in ein weißes Blütenmeer verwandelt. Neben dem Wein ist die „Wachauer Qualitätsmarille“ ein weltbekanntes Produkt. Zu Beginn des Festes der Marillenblüte im April rückt die Österreichische Post diese von der UNECO zum Kulturerbe ernannte Region mit einer Sondermarke in den Blickpunkt. Die Wachau – sie umfasst das Donautal von Melk bis Krems mit den anliegenden Höhenzügen und dem gewundenen Kremstal im Norden und dem Dunkelsteinerwald im Süden – ist ein hochwertiger Lebensraum und eine bedeutende Kulturlandschaft, beherbergt seit Tausenden von Jahren Menschen, die mit der Natur in Harmonie leben und auf besondere Weise mit ihr verschmolzen sind. Die Auszeichnung als Weltkulturerbe wurde nicht zu Unrecht einem Gesamtkunstwerk, das die Wachau fürwahr ist, verliehen. Das gewundene Flusstal, tief eingeschnitten in das Urgestein der böhmischen Masse, beeindruckt mit schroffen Felsen wechselnd mit Auwäldern, an Ufern und Hängen mit sonnenverwöhnten Weinterrassen und Obstgärten, in mühevoller Arbeit errichtet und erhalten. Die Ortschaften, Stifte, Schlösser, Burgen und Ruinen geben Zeugnis einer langen Siedlungsgeschichte und kulturellen Tradition, die bis in die Urgeschichte zurückreicht. Die Römer siedelten seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert an der Donau in Favianis, dem heutigen Mautern, sie brachten die Kultivierung des Weines in die Wachau. 500 Jahre bildete die Donau die Nordgrenze des römischen Reiches. Im 5. Jahrhundert, zur Zeit des Heiligen Severin, drängten die Germanen nach Süden. Aus der Zeit der Völkerwanderung berichtet uns das Nibelungenlied von den Zügen der Nibelungen durch die Wachau zu König Etzel ins Hunnenland, dem heutigen Ungarn. Im Mittelalter sicherten die Kuenringer mit den Burgen Dürnstein und Aggstein den Handelsweg entlang der Donau. Von der Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz auf Burg Dürnstein und seiner Befreiung durch den Sänger Blondel erzählt eine bekannte Legende. Klöster und Kirchen, herausragend die Stifte Melk und Göttweig an den Eingängen zur Wachau, bildeten die Zentren des Glaubens, des Wissens und der Wirtschaft. Ihre Strahlkraft ist bis heute ungebrochen. Als eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs wurde die Wachau mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems am 30. November 2000 von der UNESCO-Kommission in Sydney zum Weltkulturerbe gekürt. „Die Wachau ist ein herausragendes Beispiel einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben“, so schrieb die UNESCO in ihrer Begründung.