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Briefmarke, Stadt St. Pölten
© Österreichische Post

850 Jahre Stadt St. Pölten#

Sonderpostmarke

Zur Geschichte: Im Jahre 1159 gestand der Passauer Bischof Konrad II., ein Babenberger, den St. Pöltner Bürgern – über ein halbes Jahrhundert vor Enns (1212) und Wien (1221)! – das erste Stadtrecht des heutigen Österreichs zu. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Stadt mit dem „Breiten Markt“ (heute Rathausplatz) erweitert und mit einer Stadtmauer umgeben. Während das Viertel um das Kloster dem Probst des Stiftes unterstellt wurde, erhielt der passauische Teil eine städtische Verwaltung mit Richter und Rat. 1481 verpfändete Bischof Friedrich Mauerkircher die Stadt dem ungarischen König, der sie zu einem wichtigen Stützpunkt im Kampf gegen Kaiser Friedrich III. machte und entsprechend förderte. Sechs Jahre später, 1487, verlieh er St. Pölten einen Wappenbrief und kurz darauf umfangreiche Maut- und Transportprivilegien. Nach der Vertreibung des Ungarnkönigs beanspruchte Maximilian I. im Frieden von Pressburg 1491 die Stadt als Kriegsbeute für sich und gab seine Ansprüche auch gegenüber dem eigentlichen Stadtherrn, dem Bischof von Passau, nicht mehr auf. Als landesfürstliche Stadt war St. Pölten im Landtag vertreten und erhielt 1538 von Ferdinand I. ein neues Wappen, das seine nunmehrige Stellung zum Ausdruck brachte. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte die Stadt eine besondere Blütezeit. Jakob Prandtauer und Joseph Munggenast machten St. Pölten zu einem Zentrum der barocken Baukunst. In dieser Zeit erhielt das Stadtbild mit dem Dom, der Rathausfassade, der Karmelitinnenkirche, dem Institut der Englischen Fräulein und verschiedenen Palastgebäuden sein reizvolles Aussehen. Die josephinischen Reformen machten St. Pölten schließlich auch zu einem kirchlichen Zentrum: 1785 wurde das Bistum von Wiener Neustadt hierher transferiert und als neuer Bischofssitz wurde das zuvor aufgelöste Chorherrenstift bestimmt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau wuchs St. Pölten immer weiter. 1972 zählte die Stadt, nicht zuletzt aufgrund mehrerer Eingemeindungen von umliegenden Dörfern, erstmals mehr als 50.000 Einwohner.

Mit Landtagsbeschluss vom 10. Juli 1986 wurde St. Pölten zur Landeshauptstadt von Niederösterreich ernannt – zuvor hatte sich die Stadt bei einer Volksbefragung mit 45 Prozent gegen Krems, Baden, Tulln und Wiener Neustadt durchgesetzt. Seit 1997 ist St. Pölten – nach dem Auszug der Landesbehörden aus Wien und dem Bau des so genannten „Landhausviertels“ – auch Sitz der niederösterreichischen Landesregierung.