Altes Österreich: Prag#
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Die Geschichte Prags, heute Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichster Ort der Tschechischen Republik, reicht bis ins Paläolithikum zurück, das Prager Becken gehörte während der gesamten Frühgeschichte zu den am dichtesten besiedelten Landschaften Böhmens. Im 13. Jahrhundert erteilte König Wenzel I. Prag das Stadtrecht, sein Sohn Premysl Ottokar II. gründete die erste Prager Neustadt, die heutige Kleinseite. Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte die Stadt als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches, 1348 wurde hier die erste Universität Mitteleuropas gegründet. Durch den Bau der Neustadt im selben Jahr wurde Prag mit mehr als 40.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt nördlich der Alpen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts machte Kaiser Rudolf II. Prag wieder zur Residenzstadt, prachtvolle barocke Paläste und Kirchen zeugen noch heute davon. Durch den zweiten Prager Fenstersturz wurde der Dreißigjährige Krieg ausgelöst, und auch der Siebenjährige Krieg hinterließ seine deutlichen Spuren. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Prag einen großen kulturellen Aufschwung, es entstanden unter anderem das Nationalmuseum und das Nationaltheater. Um 1860 verlor Prag seine seit dem Mittelalter bestehende deutsche bzw. deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit, 1930 gaben nur noch 42.000 Prager Deutsch als ihre Muttersprache an. Um 1900 war das weltoffene Prag ein beliebter Ort der Künstler und Literaten (Franz Kafka, Max Brod, Rainer Maria Rilke, Franz Werfel u.v.a.) – in dieser Zeit war Prag als Stadt des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn durch einen intensiven Austausch zwischen den Nationalitäten geprägt. 1939 wurde Prag vom Deutschen Reich besetzt, etwa 120.000 Juden lebten zu dieser Zeit in den böhmischen Ländern. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die Prager Deutschen fast ausnahmslos vertrieben – viele von ihnen wurden interniert, viele umgebracht.
Während des gesamten 20. Jahrhunderts behielt Prag den Rang einer europäischen Metropole, weder die deutsche noch die sowjetische Besetzung konnte dieser Tatsache etwas anhaben. Im so genannten „Prager Frühling“ (1968) wurde auf friedliche Weise versucht, den autoritären Sozialismus durch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu ersetzen, dies wurde jedoch von den Truppen des Warschauer Pakts mit Waffengewalt niedergeschlagen. 1989 war Prag dann Schauplatz der „Samtenen Revolution“ – sie bedeutete das Ende des sozialistischen Regimes in der damaligen Tschechoslowakei.
Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen in der „Goldenen Stadt“. Neben dem wichtigsten Wirtschaftszweig, dem Tourismus, verfügt Prag auch über eine ansehnliche verarbeitende Industrie. Das authentische Markenmotiv zeigt ein historisches Bild der weltberühmten Prager Burg (Pražský hrad) mit dem alles überragenden imposanten Veitsdom.