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Briefmarke, 90 Jahre Burgenland
© Österreichische Post

90 Jahre Burgenland#

Sonderpostmarke

Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt. Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare. Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.


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