50 Jahre Freilichtmuseum Stübing#
Sondermarke#
Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing, eines der zehn größten in Europa, feiert sein 50-jähriges Bestandsjubiläum – Grund genug für die Herausgabe einer eigenen Sondermarke, welche den historisch-wissenschaftlichen Wert dieser wichtigen Einrichtung entsprechend philatelistisch würdigt.
Das Freilichtmuseum, in einem Ortsteil von Deutschfeistritz bei Graz in der Steiermark gelegen, beherbergt nicht weniger als 97 einstige Höfe und Wirtschaftsgebäude, die in allen Teilen Österreichs abgetragen und in Stübing originalgetreu wieder aufgebaut wurden – auf diese Weise werden die historischen Objekte zu einer ebenso eindrucksvollen wie lehrreichen Kulisse für eine individuelle Zeit- und Entdeckungsreise durch die traditionelle bäuerliche Kultur Österreichs. Die Besucher des Freilichtmuseums Stübing erfahren bei ihrer geschichtlichen Wanderung nicht nur Wissenswertes über das Leben und das Wohnen, sondern auch aus dem Alltag der bäuerlichen Bevölkerung von anno dazumal. Auf sommerlichen Wiesen am Rand kühler Wälder geben die alten Bauernhöfe, nach Bundesländern gruppiert, einen Überblick über sechs Jahrhunderte Leben auf dem Lande. Die detailverliebte Einrichtung vermittelt dabei den Eindruck, die Bauersleute könnten tatsächlich jeden Augenblick eintreten. Blumen zieren die Balkone, auf den Weiden grasen Tiere und auf den Feldern wächst Getreide, das wie seinerzeit angebaut und geerntet wird.
In Stübing wurden aber nicht nur Bauernhöfe aufgebaut, sondern auch alte Mühlen (siehe Markenmotiv), eine historische Schule, Waldarbeiterhütten und sogar eine Greißlerei, in der es leckere Süßigkeiten wie zu Urgroßmutters Zeiten gibt. In der alten Schmiede beispielsweise wird auch heute noch Eisen geschlagen – und falls Feuer ausbrechen sollte, ist der historische Spritzenwagen aus dem Zeughaus der Feuerwehr von Lerchenreith bei Bad Aussee zur Stelle. Fest steht: Wie die tatsächliche Lage Österreichs, so erstreckt sich auch das aufsteigende Tal des Freilichtmuseums von Ost nach West, sodass ein Besuch analog dazu von mit Schilf gedeckten Gebäuden aus dem Burgenland bis zu den Alphütten im Bregenzer Wald möglich ist. Neben den originalen Bauten befinden sich auf dem 60 Hektar großen Gelände auch noch zwei Ausstellungsgebäude, die interessante Objekte zeigen; darüber hinaus sind in Stübing immer wieder Handwerker zu Gast, die ihre von Generation zu Generation tradierten Künste auf eindrucksvolle Weise vorführen. Wer sein Studium der einzelnen Höfe über den Blick in die Stuben hinaus vertiefen möchte, ist freilich bei einer Führung, die auch die liebevoll gepflegten Nutz- und Schmuckgärten umfasst, überaus gut aufgehoben.