Museum Angerlehner#
Sondermarke#
Die Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur“ zeigt und würdigt das Museum Angerlehner in Oberösterreich.
Seit 30 Jahren sammelt der Welser Industrielle Heinz J. Angerlehner Kunst. Um seine große Leidenschaft für zeitgenössische Kunst mit möglichst vielen Menschen zu teilen, eröffnete er 2013 am Standort seiner ehemaligen Werk- und Montagehallen der FERRO-Montagetechnik FMT Industrieholding in Thalheim bei Wels ein Museum. Zur Kollektion des ehemaligen Leiters des global agierenden Dienstleistungsunternehmens im Bereich Industriemontage und Industrieservice gehören 2.500 Kunstwerke, darunter sowohl renommierte als auch junge aufstrebende Künstler aus Österreich und dem Ausland. Dabei wurde nach persönlicher Begeisterung und nicht nach einem strengen Sammlungskonzept vorgegangen, wodurch jetzt eine spannende Vielfalt präsentiert werden kann. „Ich kaufe nur das, wozu ich einen besonderen Bezug habe und das mich besonders anspricht“, wird Angerlehner zitiert. „Mich persönlich hat die faszinierende Welt der Kunst bereichert. Diese Kraft, mit der jedes Kunstwerk seinen Betrachter anzusprechen versteht, soll in meinem Museum für viele Menschen erlebbar werden.“
Auf dem Areal der ehemaligen Konzernzentrale am Traunufer nahe dem Welser Messegelände, von der Stadt aus direkt durch einen neuen Steg erreichbar, hat Angerlehner ein stringentes, offenes und modernes Kunstmuseum errichten lassen. Verantwortlich zeichnet das Grieskirchner Architekturbüro Wolf Architektur, das als Sieger aus einem internationalen Wettbewerb mit 16 geladenen Teilnehmern hervorging. Das Museum wurde ausschließlich aus privaten Mitteln und seit 2012 im Rekordtempo in den ehemaligen Werkhallen errichtet. Der Charakter eines Industriestandortes wurde dabei nicht nur durch die beeindruckende Fassadengestaltung mit einer schwarz changierenden Metallaußenwand bewahrt, die Museumsräume selbst beinhalten noch einen Hallen-Lastkran. Sie sind in weiß gehalten und präsentieren auf mehr als 2.000 Quadratmetern Kunst. Im Erdgeschoß befindet sich ein großer säulenfreier Ausstellungsraum – allein dieser ist 1.170 Quadratmeter groß. Hier sind thematisch kuratierte Jahresausstellungen geplant, der Anfang wurde mit einer Schau zur österreichischen Malerei ab 1950 gemacht. Im Obergeschoß finden pro Jahr drei Wechselausstellungen statt. Die Räume können auch für Events und Firmenveranstaltungen genutzt werden.
Dazu kommt ein Schaudepot mit rund 6.000 Quadratmetern Hängefläche, das Einblicke in die Vielfalt der Sammlung geben soll. Auf 50 Metern Länge befinden sich Schiebewände voller Kunstwerke. Die Sammlung Angerlehner umfasst neben Malerei ab 1950 auch Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen, ein Schwerpunkt wird auf oberösterreichische Künstler gelegt. Wohl auch deshalb, weil Heinz J. Angerlehner sich als sozialer Unternehmer sieht und in gewissem Maß für das kulturelle und soziale Umfeld in seiner Heimatregion mitverantwortlich fühlt.