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Briefmarke, 200 Jahre Wiener Kongress
© Österreichische Post

200 Jahre Wiener Kongress#

Sondermarke#

Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde 1814 bis 1815 der Wiener Kongress abgehalten, um die politische Ordnung in Europa neu zu regeln. Anlässlich des Jubiläums dieses wichtigen historischen Ereignisses gibt die Österreichische Post die Sondermarke „200 Jahre Wiener Kongress“ heraus.

Die Koalitionskriege im Zuge der Eroberungen Napoleon Bonapartes brachten die Machtverhältnisse in den europäischen Staaten gehörig durcheinander. Als Napoleon besiegt und ins Exil geschickt worden war, beendete der Pariser Frieden von 1814 die kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Wiederherstellung des Zustandes der Zeit vor der Französischen Revolution sollte im Wiener Kongress geregelt werden, zu dem am 18. September 1814 erstmals die Vertreter der europäischen Staaten im Palais am Ballhausplatz, dem heutigen Bundeskanzleramt, zusammentrafen. Die fünf Großmächte Russland, England, Preußen, Frankreich und Österreich spielten dabei eine maßgebliche Rolle. Gastgeber des Kongresses war der österreichische Kaiser Franz I., den Vorsitz führte der österreichische Außenminister Fürst von Metternich, der damit eine wichtige Funktion bei der politischen Neuordnung erfüllte. Ein wesentliches Ziel der Versammlung war, ein Machtgleichgewicht innerhalb Europas herzustellen, bei dem kein Staat eine zu große Vormachtstellung haben sollte. Zu diesem Zweck wurden die Grenzen in Europa neu gezogen und Territorien neu verteilt. Der Deutsche Bund wurde als Zusammenschluss von souveränen europäischen Staaten gegründet, und zur Sicherung des „ewigen Friedens“ wurde die Heilige Allianz geschlossen, der fast alle Monarchen Europas beitraten. Nationale und liberale Bestrebungen wurden in diesem „Metternich’schen System“ weitestgehend unterdrückt, was einen Nährboden für die späteren Revolutionen Mitte des 19. Jahrhunderts schuf. Vorerst jedoch war das Ziel einer europäischen Friedensordnung erreicht, als der Kongress im Juni 1815 beendet wurde.

Aber auch abseits der Kongresssäle wurde Geschichte geschrieben. Österreich als Gastgeberland war bemüht, sich seinen Gästen von seiner schönsten Seite zu präsentieren: Öffentliche Gebäude wurden renoviert, die Hofbeamten mit neuen Uniformen ausgestattet. Bälle, Konzerte und festliche Gesellschaften wurden organisiert, auch das Volk war angehalten, sich an den Feierlichkeiten zu beteiligen, was durch die Ausgabe von Freikarten gefördert wurde. „Der Kongress tanzt, aber er geht nicht weiter“ wurde zum geflügelten Wort.

Das Markensujet zeigt einen Ausschnitt aus einem zeitgenössischen Kupferstich von Jean Godefroy nach einem Gemälde von Jean-Baptiste Isabey, auf dem die Gesandten und Fürsten des Wiener Kongresses zu sehen sind. Außenminister Fürst Metternich, einer der einflussreichsten Politiker der Restaurations- und Biedermeierzeit, ist die dominierende Figur in dem Bildausschnitt, er deutet mit der Hand auf den portugiesischen Botschafter, der Papiere in den Händen hält.


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