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Wiener Pauken#

Sondermarke#

Briefmarke, Wiener Pauken
© Österreichische Post

Die Wiener Pauken werden aufgrund ihres speziellen Klangs und ihrer Tradition in den großen Wiener Orchestren wie den Wiener Philharmonikern, Ensembles der Universität für Musik und darstellende Kunst oder der Wiener Hofmusikkapelle gespielt. Die Österreichische Post AG widmet dem klassischen Schlaginstrument, das seinen Siegeszug auch dank Richard Strauss und Gustav Mahler antreten konnte, beiliegende Sondermarke.

Die Pauke gehört zur Gruppe der Membranophone und besteht aus einem Kupferkessel, über den ein Fell gespannt wird. Durch einen speziellen Mechanismus, der die Spannung des Fells verändert, kann die Tonhöhe des Instruments während des Spielens variiert werden – eine große Besonderheit der Pauke. Verschiedenartige Kesseltrommeln gab es bereits vor tausenden Jahren, paarweise gespielte Kesseltrommeln kamen erstmals aus der Türkei und aus Persien zu uns nach Europa. Sie wurden ab dem 12. Jahrhundert unter dem Namen „puke“ geläufig und erlangten große Beliebtheit im 18. Jahrhundert, als größere Paukengruppen auftraten und ihre Darbietung durch akrobatische Einlagen mit den Klöppeln unterstrichen. Im Jahr 1894 holte der Hofkapellmeister Hans Richter den böhmischen Paukisten Hans Schnellar an die Wiener Hofoper, wo dieser bis 1932 Mitglied des Opernorchesters und der Wiener Philharmoniker war. Schnellar unterrichtete zudem am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und an der Akademie für Musik und darstellende Kunst – der Nachwelt in Erinnerung verblieb er jedoch durch seine technischen Errungenschaften: Von den Hofoperndirektoren Gustav Mahler und Richard Strauss ermutigt, arbeitete er an einer Hebelpauke, die er im Jahr 1920 zum Patent anmeldete. Schnellars Handhebelpauke erfuhr über die Jahre weitere technische Verbesserungen, die den urtypischen Klang unterstreichen und perfektionieren sollten. Als Meister des Instruments besonders hervorzuheben sind der Pädagoge Richard Hochrainer oder Wolfgang Schuster, der bis 2005 die Pauke bei den Wiener Philharmonikern und somit auch für die Wiener Staatsoper spielte, sowie Anton Mittermayr, der derzeitige Solopauker der beiden Orchester. Die Tradition des Paukenbaus ist in Wien nach wie vor lebendig und wird von Manufakturen wie der Wiener Pauken Produktions GmbH oder der Wiener Paukenwerkstatt weitergeführt. Eine Besonderheit der Wiener Pauke, die in klassischer Besetzung zumeist paarweise gespielt wird, ist die Bespannung mit einem Ziegenfellpergament. Diese Bespannung erzeugt ein Klangbild mit einer stärkeren Tonalität, das sie von anderen mehr geräuschhaft klingenden Pauken unterscheidet. Auch reagiert die Tierhaut intensiver auf unterschiedliche Klöppelarten als Kunststofffelle. Die Grundtonhöhe wird bei den Wiener Handhebelpauken durch Bewegung des Kessels mittels eines Handrads verändert und nicht wie etwa bei Pedalpauken durch Hebung und Senkung des Fells.