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100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich#

Sondermarke#

Briefmarke, 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich
© Österreichische Post

Im Mittelpunkt der seit 2018 laufenden Serie „100 Jahre VÖPh“ steht diesmal die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Österreich vor 100 Jahren. Diesem Erfolg ging ein langer Kampf der Frauen für ihre Gleichberechtigung voran.

Der Weg zum Wahlrecht#

Im Jahr 1848 wurde in Österreich erstmals „vom Volk“ indirekt über Wahlmänner ein Reichstag gewählt. Wahlberechtigt waren jedoch nur Männer, und auch unter ihnen waren viele vom Wahlrecht ausgeschlossen. Nach der Revolution von 1848/49 war es nur wenigen privilegierten Frauen gestattet, ihre Stimme über einen Bevollmächtigten abzugeben. Das Stimmrecht war dabei von Bildung, Einkommen und Grundbesitz (Kurien- und Zensuswahlrecht) abhängig. Am Ende des 19. Jahrhunderts stellten Frauenrechtsbewegungen vermehrt die Forderung nach einem Wahlrecht für Frauen, Vorbild dabei waren die Suffragetten um Emmeline Pankhurst, die in England für das Frauenwahlrecht kämpften.

1907 wurde das allgemeine Wahlrecht zur Reichsratswahl für Männer eingeführt – die Frauen waren wieder vom Wahlrecht ausgeschlossen. Als der Erste Weltkrieg mit dem Zerfall der Monarchie und der Ausrufung der Republik endete, wurde im Zuge der politischen Neuordnung am 12. November 1918 auch das allgemeine Wahlrecht – aktiv wie passiv – für Frauen beschlossen.

Die erste Wahl für Frauen#

Bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung am 16. Februar 1919 konnten Frauen erstmals wählen bzw. kandidieren. Acht Frauen schafften dabei auch den Einzug in die Nationalversammlung: Anna Boschek, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Amalie Seidel und Maria Tusch für die Sozialdemokratische Partei und Hildegard Burjan, die Gründerin der Caritas Socialis, für die Christlichsoziale Partei. Die Wahlbeteiligung der Frauen war bei dieser ersten Wahl kaum geringer als jene der Männer. 1920 wurden für Frauen und Männer verschiedenfarbige Wahlkuverts eingeführt, um das Wahlverhalten der Frauen statistisch erfassen zu können.

Der Markenblock zeigt im Hintergrund ein Plakat von Karl Maria Stadler zum Frauentag am 8. März 1914 sowie einen Ausschnitt aus der Zeitung „Die Wählerin“ und das Titelblatt der „Wiener Bilder – illustriertes Familienblatt“ zur Wahl vom 16. Februar 1919.[1]


Hinweis#

[1] „Der Markenblock zeigt im Hintergrund ein Plakat von Karl Maria Stadler zum Frauentag am 8. März 1914 sowie einen Ausschnitt aus der Zeitung „Die Wählerin“ und das Titelblatt der „Wiener Bilder – illustriertes Familienblatt“ zur Wahl vom 16. Februar 1919.“

Nach einer Recherche im ANNO wurde festgestellt, dass das Titelblatt vom 23. Februar 1919 ist, nicht vom 16. Februar.

Verweis: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrb&datum=19190223&seite=1&zoom=33

-- Ziegler Katharina, Dienstag, 3. September 2019, 09:35


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