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Schloss Frauenstein#

Bezirkshauptmannschaft: St. Veit an der Glan

Gemeinde: Frauenstein

Katastralgemeinde: Obermühlbach



Schloss Frauenstein, © Österreich Werbung
Schloss Frauenstein
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Die um einen trapezförmigen Hof gruppierte Anlage war urspr. von einem breiten Wassergraben umgeben. An der äußeren Umfassungsmauer liegen die Meierei, das Wirtschaftsgebäude und ein romantisches Tortürmchen aus dem 19. Jahrhundert. Zwei Wohntrakte mit zierlichen Ecktürmchen, starkwandiger Rundturm, runder Kapellenturm; der Hof mit Lauben und Arkaden, einem römerzeitlichen Grabstein sowie einem Gedenkstein mit Wappen der Familie Welzer von 1554; Allerheiligenkapelle, bezeichnet 1521, Räume mit Vertäfelungen, Renaissancefelderdecken, barocken Stuckdecken; im Jägerzimmer Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert.

Der Bau reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, der dem Typus einer Wasserburg entsprach. Erste urk. Erwähnung 1195. Die Frauensteiner, die von der Mitte des 12. Jh. bis 1386 hier eine erste, romanische Wehrburg besaßen, gaben der Burg den Namen. Mit Hans von Frauenstein, der 1376 Burggraf zu Kreig war, starb das Geschlecht aus. 1504 heiratete Christoph I. Welzer von Eberstein ein, der von 1519-1521 als wichtigster Bauherr des Schlosses gilt. Er errichtete über den Resten einer älteren Anlage den bestehenden Bau. Auf ihn gehen die Renaissancebauten zurück, wodurch die Südmauer des Hofes fast bis zur Turmhöhe angehoben wurde und den bereits bestehenden Rundturm mit einbezog. Auch das mit 1521 datierte Portal und der Ausbau des dreistöckigen Wohntraktes dürften von ihm veranlasst worden sein. Sein Sohn Moritz errichtete die Arkadengänge des Hofes. Vor der Westfront erbaute er zum besseren Schutz des Tores ein Vorwerk.

Als 1586 Veit Christoph Welzer wegen seines protestantischen Glaubens das Land verlassen mußte und kinderlos in Basel starb, wurden zwei Jahre später die eingeheirateten Trauttmannsdorff mit Frauenstein belehnt.
1636 kam es an den Leibarzt Kaiser Ferdinands II Adam Gabelkoven. Der letzte seiner Familie, Freiherr Ludwig von Gabelkoven, verkaufte die Herrschaft 1794 an Theresia Freiin von Rechbach. Im 19. Jahrhundert wurden einige ehemalige Wohnräume als Getreidespeicher verwendet. 1863 erwarb Wilhelmine Gräfin von Abensberg-Traun das bereits stark vernachlässigte Schloss und ließ es gründlich restaurieren.
1909 erwarb Dipl. Ing. Otto Wirth den Besitz. Seinen Nachkommen gehört Frauenstein noch heute.

Frauenstein zählt zu den schönsten und am besten erhaltenen Schlössern Österreichs. Es wird noch zeitweise bewohnt und kann nur von außen besichtigt werden.


Eigentümer: Seit 1909 Familien Wirth, Zahony und Eni


Schloss Frauenstein, © Österreich Werbung
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Spätmittelalterliche Burg Frauenstein in Kärnten. Photographie von Gerhard Trumler. Um 1999., © IMAGNO/Gerhard Trumler
Spätmittelalterliche Burg Frauenstein in Kärnten. Photographie von Gerhard Trumler. Um 1999.
© IMAGNO/Gerhard Trumler
Schloss Frauenstein, © Österreich Werbung
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Weiterführendes#




Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch im Oktober 2010 mit folgenden Quellen aktualisiert:

www.burgen-austria.com

Burgen und Schlösser in Österreich und Südtirol (2005) von Gerfried Sitar und Anna Hoffmann

und mit Webrecherchen.

Literatur#

  • Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten, Vorarbeiten von Karl Ginhart, neubearb. von Ernst Bacher, Ilse Friesen, Geza Hajos, Wolfram Heike, Elisabeth Herzig, Horst R. Huber, Margarete Migaes, Jörg Oberhaidacher, Elisabeth Reichmann-Endres, Margareta Vyoral-Tschapka, 2. verb. Auflage, Wien 1981, Seite 121f;
  • Henckel, Hugo, Burgen und Schlösser in Kärnten II, Klagenfurt-Wien 1964, Seite II/40ff
  • Valvasor Topographia Archiducatus Carinthiae Nachdruck der Ausgabe von 1688, Klagenfurt 1975, Seite 89f
  • Wiessner, Hermann — Seebach, Gerhard — Vyoral-Tschapka, Margareta, Burgen und Schlösser in Kärnten (Kärnten I), Burgen und Schlösser um Wolfsberg, Friesach, St. Veit, 2. erw. Aufl., Wien 1977, Seite I/23ff