Ansitz Büchsenhausen#
Ein zweistöckiger Tiroler Ansitz mit hohem Turm (mit Kuppelhelm), prächtiger Kapelle (1698 geweiht), Sakristei mit vielen Paramenten, Hofeingang mit mächtigem Tor, Fresko-Sonnenuhr mit Wappen de Lama, Johannes-Nepomuk-Statue; im Inneren Stuck des 17. Jh.s, schöne Gewölbe, intarsierte Türen und historische Porträts, Biener-Saal mit Fresken.
1539 bzw. 1546 (westlicher bzw. östlicher Teil), für den Büchsenmacher und Geschützgießer Gregor Löffler erbaut. 1641 von Kanzler Wilhelm Biener erworben, erweitert und durch eine Zinnenmauer eingefriedet; anschließend Errichtung einer Brauerei und eines neuen Gebäudes anstelle der Löfflerschen Gußhütte. Von 1686 bis 1830 war das Anwesen im Besitz der Familie de Lama, nach deren Aussterben kam er 1833 in den Besitz von Johann Nepomuk Mahl-Schedl, der ihn teilweise im neugotischen Stil umbauen ließ. (Er richtete eine "Kaffeeschank" ein und eröffnete 1852 auf Büchsenhausen die erste Schwimm- und Badeanstalt Tirols: das Freibad war bis 1963 in Betrieb.)
Von 1887 bis 1889 wurde das Schloss nach Plänen von Max Haas umfassend renoviert und eine Freitreppe mit Loggien errichtet. 1913 wurden im Osten zwei weitere Gebäude angebaut. 1993 wurde in den östlichen Anbauten das Künstlerhaus Büchsenhausen der Tiroler Künstlerschaft eingerichtet, das als Präsentations- und Arbeitsstätte mit Ateliers für Bildhauer und Maler dient.
Eigentümer: Familien Bachbauer, Schmitt, Salcher, Schenk und Venningen
Weiterführendes#
- Schloss Büchsenhausen (AustriaWiki)
Web-Link#
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde im Mai 2019 auf Grund von Webrecherchen aktualisiert
Literatur#
- Dehio Tirol, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Tirol, bearb. von Gert Amman, Erich Egg, Johanna Felmayer, Josef Franckenstein, Wolfram Heike, Horst R. Huber, Herta Öttl, Meinrad Pizzinini, Wien 1980, Seite 112f.
- Stockhammer, Erwin, Die Ansitze in Innsbruck und seiner nächsten Umgebung aus der Zeit der Spätgotik und Frührenaissance, (=Schlern-Schriften, Bd. 202), Innsbruck 1961, Seite 30ff.
- Weingartner, Josef Hörmann-Weingartner, Magdalena Die Burgen Tirols. Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol, 3. Aufl., Innsbruck-Bozen 1981, Seite 105.