Ansitz Marienberg (Villa Raczynski)#
Zweistöckiger Bau im Stil der franz. Spätrenaissance (Louis XV.). Die luxuriöse Anlage, mit Verwaltungshaus, Casino mit Festsaal, „gräflicher Badestube", Kapelle, ist mit gutem Inventar ausgestattet und liegt in einem prächtigen Park.
In der kleinen Kapelle befand sich drei Jahre jene Marienstatue, die als erste zur bildlichen Darstellung der Muttergottes-Erscheinungen am Felsen Massabielle in Lourdes aufgestellt wurde.
Der polnische Graf Karl-Eduard Natecz Raczynski ließ um 1875 an dieser Stelle einen Park anlegen und anschließend die Villa erbauen.
1904 erwarb das Dominikanerinnenkloster in Lauterach den Ansitz, nannte ihn Marienberg und richtete darin einen Konvent ein. 1907 wurde - durch Verlängerung eines Traktes nach Nordosten - ein Neubau mit großer Konventskapelle errichtet.
Heute sind in dem Ansitz das Kloster, ein Gymnasium und eine Hauptschule sowie ein Internat für Mädchen untergebracht. Seit 2001 ist die Villa Raczynski restauriert und öffentlich für Veranstaltungen, Seminare und Festlichkeiten zugänglich.
Eigentümer: Dominikanerinnenkloster Lauterach
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio Vorarlberg, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Vorarlberg, bearb. von Gert Amman, Martin Bitschnau, Paul Rachbauer, Helmut Swozilek, hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes, Wien 1983, Seite 76f.
- Huber, Franz Josef, Kleines Vorarlberger Burgenbuch, Ländle-Bibliothek, Bd. III, Dornbirn 1985, Seite 202.
- Ulmer, Andreas, Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, unveränderter Nachdruck, Dornbirn 1978, Seite 884ff.